Helmuth Frauendorfer

Steckbrief

geboren am: 5.6.1959
geboren in: Wojteg / Banat / Rumänien
lebt in: Berlin, Schöneberg

Vita

Helmuth Frauendorfer wurde im deutschsprachigen rumänischen Banat geboren. Bereits als Schüler veröffentlichte er kleine Texte in der Lokalpresse, worauf der rumänische Geheimdienst Securitate auf ihn aufmerksam wurde. Da er den Literaturkreis Adam-Müller-Guttenbrunn besuchte, in dem auch dissidentische und nicht linientreue Schriftsteller tätig waren, wie Rolf Bossert, Johann Lippet, Herta Müller, Horst Samson, Richard Wagner, William Totok u.a., wollte der Geheimdienst ihn zur Mitarbeit erpressen. Weil er das ablehnte, drehte sich der Spieß gegen ihn. Dennoch konnte er an der Temeswarer Universität Germanistik und Anglistik studieren, er veröffentlichte seit 1979 regelmäßig Texte in den deutschsprachigen Publikationen des Landes. Während des Studiums war er verantwortlicher Redakteur der deutschsprachigen Literaturbeilage einer Studentenzeitschrift, Leiter einer Studenten-Theatergruppe, Mitglied des Literaturkreises Adam-Müller-Guttenbrunn und 1984 konnte er in Bukarest einen Gedichtband, „Am Rande einer Hochzeit“, veröffentlichen. Doch zeitgleich setzten erneut Repressalien ein: 5 Tage Verhör und Prügel von Offizieren des rumänischen Sicherheitsdienstes wegen "staatsfeindlicher Tätigkeit".

Es folgte ein Veröffentlichungsverbot. Er arbeitete zunächst als Lehrer und veröffentlichte unter Pseudonym Übersetzungen. 1986 erklärte der Vorsitzende des Rumänischen Schriftstellerverbands ihn zur „persona non grata“. Als Schutz vor noch brutaleren Repressalien erwiesen sich Veröffentlichungen über ihn im Westen und die Aufnahme in den West-Berliner Verband Deutscher Schriftsteller.

1987 reiste er aus, lebte in West-Berlin. Beginn einer intensiven Tätigkeit als Menschenrechtler. 1988, zusammen mit anderen ausgereisten Dissidenten und westdeutschen Menschenrechtlern und Politikern (u.a. Petra Kelly) – Gründung des Menschenrechtskomitees Rumänien in der Heinrich-Böll-Stiftung, dessen hauptamtlicher Koordinator er zeitweilig war. So werden die Internationalen Aktionstage Rumänien organisiert und nach dem Sturz des Diktators Ceausescu die erste internationale Menschenrechtskonferenz in der Universität von Temeswar.

Er veröffentlicht weiter Lyrik, Prosa, Essays, Rezensionen, Berichte in verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften, sowie Rundfunkbeiträge. 1991/1992 Beginn der Tätigkeit als Fernsehjournalist. Seit März 1998 lebt er in Dresden und Berlin bzw. seit Juni 2000 in Leipzig und Berlin als fester freier Redakteur der MDR-Redaktion Zeitgeschehen, vor allem für das ARD-Magazin FAKT.

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Das Wohnen ist kein Ort

Literaturport ID: 1020