Jan Faktor

Steckbrief

geboren am: 3.11.1951
geboren in: Praha / Tschechische Republik
lebt in: Berlin, Pankow

Telefon: 030/47 534 104

Vita

1951 in Prag geboren. Studium: Datenverarbeitung. Abbruch nach drei Semestern. Verschiedene Arbeitsverhältnisse in Prag und in der Slowakei. Fernstudium. In Prag zuletzt als Programmierer tätig. 1978 Übersiedlung zu seiner Frau in die DDR (Ostberlin). Arbeit als Kindergärtner, Schlosser, Übersetzer. Entdeckt in den 80er Jahren das 1965 (nur in der DDR erschienene) „Rückläufige Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ für die experimentelle Dichtung. Bis 1989 fast ausschließlich nur in der inoffiziellen Literaturszene engagiert (inoffizielle Lesungen, Veröffentlichungen in Zeitschriften „Mikado“, „und“, „schaden“, „ariadnefabrik“, „Kontext“ u.a.). Beteiligt an mehreren Anthologien. Nachdichtungen (u.a. Seifert, Nezval) gemeinsam mit seiner Frau Annette Simon.
1989-90 beim BasisDruck-Verlag und bei der Anderen Zeitung vorwiegend mit Computerangelegenheiten beschäftigt. Danach zum ersten mal freischaffend; ab 1991 mehrere Stipendien, Werkverträge. Seit 1989 Mitglied des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie.
1993 Kranichsteiner Literaturpreis, Alfred-Döblin-Preis 2005 für den Roman „Schornstein“.

1997 – 1999: Realsatirische Diavorträge über Gebrauchsanweisungen aus der DDR unter dem Titel  „Mein Leben als Gebrauchsangewiesener Mensch in der DDR“.

1997 – 2000: Zusammenarbeit mit dem Choreographen Johannes Bönig und seinen Tänzern (Bönig Körperschafft); TanzText-Auftritte auch im Ausland.

Der Roman "Georgs Sorgen um die Zukunft ..." wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und war auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2010.   2010 - Candide-Preis für das Gesamtwerk.

2015 erscheint in Prag die tschechische Neufassung des "Georg"-Romans unter dem Titel: „Jiříkovy starosti o minulost“.

Arbeit an der Nachdichtung von Ivan Blatnýs "Hilfsschule Bixley" - aus dem Tschechischen (gemeinsam mit Annette Simon).

2018 Italo-Svevo-Preis.


2022 Der Roman "Trottel" wurde mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet und wurde außerdem für den Deutschen Buchpreis nominiert, stand auf der Shortlist

Würdigung

1993     Kranichsteiner Literaturpreis für "Körpertexte"
2005     Alfred-Döblin-Preis für den noch unveröffentlichten Roman „Schornstein“
2010     Candide-Preis für das Gesamtwerk.
2018     Italo-Svevo-Preis


2022     Wilhelm Raabe-Literaturpreis

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Das deutsche Gedicht

S. Fischer 2005

Der neue Conrady

Artemis & Winkler 2000

Vogel oder Käfig sein. Kunst und Literatur aus unabhängigen Zeitschriften der DDR

Druckhaus GALREV & Janus press 1991

Schöne Aussichten / Neue Prosa aus der DDR

Edition Suhrkamp 1990

Die komischen Deutschen, 878 gewitzte Gedichte aus 400 Jahren

Gerd Haffmans bei Zweitausendeins 2004

Ein Molotow-Cocktail auf fremder Bettkante

Reclam-Verlag, Leipzig 1991

Die andere Sprache. Neue DDR-Literatur der 80er Jahre

TEXT + KRITIK 1990

Berührung ist nur eine Randerscheinung. Neue Literatur aus der DDR

Kiepenheuer & Witsch 1985

Einträge im Register der Literaturzeitschriften

Übersetzungen

Egon Bondy: Die ersten zehn Jahre

Guggolz Verlag, Berlin 2023 Poesie (im Anhang)

Ivan Blatný: Hilfsschule Bixley

Edition Korrespondenzen / Wien 2018 Poesie

Über Werk / Autor

Artikel im Kritischen Lexikon dt-spr. Gegenwartsliteratur 6/11

2011

Kurzbiographie im INTERNATIONALEN BIOGRAPHISCHEN ARCHIV

Munzinger-Archiv, Ravensburg 2010

sonstige Werke

2017: Essay „Geruch und Augenblick“ und Fotos im Katalog der Ausstellung GEGENSTIMMEN. Kunst in der DDR 1978 – 1989 im Martin-Gropius-Bau

2016: Zwei Interviews (von 1994 + 2009) in „Lyrik nach 1989“ von Sibylle Goepper & Cecile Millot, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale)

2014: Im Heft 1 der Neuen Rundschau – „Manifeste für eine Literatur der Zukunft“ (Fischer Verlag) der Beitrag: „bandwurm im warmdarm“

2012: „Man wärmte sich die Hände im Schneegestöber“ in der Anth. „Ich träume von Prag“;Hrsg. von Andrea Fischerová und Marek Nekula, Verlag Karl Stutz

2012: Das Manifest "Zoro in Skorne“ von 1984 (geschrieben zusammen mit Bert Papenfuß und Stefan Döring) ist Gegenstand der Doktorarbeit von Susanne Liermann „Die Vermehrung des Schweigens“; Plöttner Verlag, Leipzig

2011; Nachwort zu Wolfgang Hilbigs „Eine Übertragung“, S.Fischer, Werkausgabe, Band IV

2011: Artikel im KLG 6/11 – im „Kritischen Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ – von Dirk Engelhardt

2010: Interview im Leipziger Literaturmagazin "poet" (Nr.8) - Gespräch mit Jan Kuhlbrodt

1997 – 2000: Zusammenarbeit mit dem Choreographen Johannes Bönig und seinen Tänzern (Bönig Körperschafft); TanzText-Auftritte auch im Ausland

1997 – 1999: Realsatirische Diavorträge über Gebrauchsanweisungen aus der DDR unter dem Titel „Mein Leben als Gebrauchsangewiesener Mensch in der DDR“

1994: Hörspiel "Das Selbstbesudelungsmanifest fünf tapferer Literaturrevoluzzer", SFB.

Multimedia

Lesungen auf Dichterlesen.net

Zuletzt durch Jan Faktor aktualisiert: 20.07.2023

Literaturport ID: 230