Leander Sukov

Foto aus dem BAIZ in Berlin
© Patricia Heidrich

Steckbrief

geboren am: 26.12.1957
geboren in: Hamburg
lebt in: Ochsenfurt, Altstadt

Kontakt: Kolpingstraße 10, 97199 Ochsenfurt

Telefon: 09331 984 64 55

Vita

Leander Sukov wurde 1957 in Hamburg geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern auf. Während seiner Schulzeit wurde er politisch aktiv und war u.a. im Vorstand des Sozialistischen Schülerbundes/Hamburg und der Landesschülervertretung aktiv.


Er studierte nach seinem Zivildienst an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg Volkswirtschaft.

Von 1982 bis 1984 war er Geschäftsführer der Vereinigten Deutschen Studentenschaften in Bonn.

Er ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums, des Verbandes deutscher Schriftsteller und verschiedener literarischer Gesellschaften.

Sukov schreibt sowohl Prosa als auch Lyrik. Seine Lyrik bewegt sich im Spannungsverhältnis von Neo-Realismus und Neo-Romantik. Seine Werke sind häufig idealistisch und stützen sich auf ein humanistisches Weltbild. Mystische Bilder in den Geschichten und Gedichten ergeben sich bei Sukov aus dem Bindeverhältnis des Gegenwärtigen zur Vergangenheit, also aus dem ständigen Fluß des umfassenden Geschehens. Sukov sieht im Jetzt das jeweils kurzlebige Ergebnis eines kybernetischen Prozesses aus der Vergangenheit, der so vielschichtig ist, dass der Prozess selbst keine vollständige Erklärung seines Seinszustandes mehr zulässt, sondern nur noch doch abstrakte Erzählungen (im hegelschen Sinne) teilverknüpft werden kann. Dabei werden Tendenzen aufgezeigt. Diese Entwicklungszüge befinden sich in einem ständigen Prozess.
Das Leid des Menschen als konkretes Wesen, lösgelöst von der abstrakten Rationalität der Welt und eingeschlossen in ein eigenes Sein ist der durchgängige rote Faden des Werkes.
Dabei glaubt Sukov nicht an Vorbestimmtheit und Schicksal, sondern an die Gestaltungskraft des Individuums, die jedoch selten nur stark genug ist, den kybernetischen Prozess der Zeitabläufe, also das angestaute Sein, zu verändern. Das Individuum bleibt dabei Indiduum und also brechbar, auch dann, wenn es Teil eines Kollektiven wird, weil ein Kollektiv nicht eine Form an und für sich ist, sondern die Summe von Individuen mit Interessenkongruenz. Doch muss der einzelne Mensch immer wieder versuchen aus dem allgemeinen Elend aufzusteigen und also das Elend hinter sich und damit hinter der Gegenwart zu lassen. Sukovs Individuen scheinen dabei durchaus als altruistische oder solidarische Wesen auf, bleiben aber in ihrer eigenen Seinskugel gefangen. Die Figuren und lyrischen Ichs kämpfen letztlich gegen Leid, Ausbeutung und Lieblosigkeit aus Einsicht in die Notwendigkeit von humanistischer Weltgestaltung und Eigeninteresse.
Sukov selbst beschreibt sich als in der Tradition bestimmbarer Teile des Existentialismus (Döblin u.a.) stehend und sieht sich als Neoexistentialisten.


(Dr. Maurice Schumann, Grenoble)

Würdigung

Stipendium des Künstlerhauses Eckernförde (2014)
Nominierung für den Horst-Bingel-Preis (2014)

Zuletzt durch Leander Sukov aktualisiert: 05.04.2016

Literaturport ID: 1001