Manfred Richter

Karikatur
© Harald Kretschmar

Steckbrief

geboren am: 16.10.1929
geboren in: Dresden/Sachsen/Deutschland
lebt in: Potsdam, OT Groß Glienicke

Kontakt: Christopherusweg 37, 14476 Potsdam

Telefon: 033201-31262

Vita

Manfred Richter wurde 1929 in Dresden geboren. Die Nazijahre verbrachte er als Schulkind außerhalb faschistischer Jugendorganisationen. Um der Einberufung zum sogenannten „Volkssturm“ zu entgehen, lebte er bis zum Kriegsende illegal in Freiberg. Sein Vater war politischer Häftling auf der Festung Hohnstein. Der Neubeginn nach 1945 war nicht leicht. Die Arbeitssuche war immer auch eine Suche nach eigener Lebenshaltung. Richter wurde Bergmann bei der Wismut, Lehrhäuer und später Häuer. Es folgte ein Studium an der Akademie für Musik und Theater in Dresden, später an der Schauspielschule Berlin. Nach einem zusätzlichen Pädagogik-Studium in Erfurt und dem ersten erfolgreichen Theaterstück sorgte Louis Fürnberg, dass Richter nochmals ein Studium aufnahm und zwar am Institut für Literatur in Leipzig. Drei Jahre später wurde Richter vom Generalintendanten des Nationaltheaters Weimar als Hausautor engagiert. Er betätigte sich als Stückeschreiber, Dramaturg und inszenierte das eigene Theaterstück „Die Insel Gottes“. Da er nebenher einen Spielfilm für die DEFA schrieb, gab es Ärger mit dem Chefdramaturgen. Richter kündigte den Vertrag mit Weimer und ging vorübergehend als Dramaturg an das Landestheater in Dessau. Bald jedoch engagierte ihn das DEFA-Spielfilmstudios als Szenarist.  Zugleich absolvierte er an der Filmhochschule ein Fernstudium und schrieb hinfort Spielfilme, die entweder angenommen oder abgelehnt wurden. Anlässlich des berüchtigten 11. Plenums der SED wurde dann auch sein Festvertrag gekündigt. Einige Jahre war er als künstlerischer Leiter des Kulturhauses der Filmfabrik ORWO in Wolfen und als Fachdozent für Dramaturgie und Theatergeschichte tätig. 1970 wurde ihm, wiederum nach heftigen politisch-ideologischen Auseinandersetzungen, fristlos gekündigt. Danach war er 12 Jahre freiberuflich als Schriftsteller tätig. 1984 erhielt er von der DEFA nochmals einen Festvertrag. Nach Vernichtung der DEFA, 1989/90, arbeitete Richter wieder  freiberuflich. Mit einigen Kolleginnen und Kollegen gründete er das Literatur-Kollegium Brandenburg e.V.  Einige Jahre war er auch dessen Vorsitzender. Er betreut junge Autoren, ist Mitherausgeber der SCHRIFTZÜGE, einer in Brandenburg erscheinenden Zeitschrift zu Kunst und Literatur.

Würdigung

Kunstpreis, Silberner und Goldener Lorbeer des Fernsehens, zwei Preise für Kinder- und Jugendliteratur.  

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Diverse Erzählungen und Lyrik

Veröffentlichungen in literarischen Zeitschriften

Diverse in NDL und anderen

Herausgeberschaften

SCHRIFTZÜGE, Brandenburgische Blätter für Kunst und Literatur

seit 1998 fortlaufend Literaturzeitschrift

sonstige Werke

Theaterstücke:
"Das Zauberfass" (Henschelverlag, U. 1955)
"Kommando von links" (Henschelverlag, U. 1958)
"Die Insel Gottes" (Henschelverlag, U. 1958); Buchausgabe in deutscher Sprache 1962, in rumänischer 1963
"Ehrengericht" (Henschelverlag, U. 1962)
"Rübchen" (Henschelverlag, U. 1962)

Spiel-und Fernsehspiele:


"Als MArtin 14 war" (Spielfilm, U. 1963)
"Joi Mama" (Fernsehspiel, U. 1967)
"Reife Kirschen" (Spielfilm, U. 1972)
"Der Untergang der Emma" (Spielfim, U. 1974)
"Das große Abenteuer des Kaspar Schmeck" (Fernsehfilm in 3. Teilen, U. 1982)
"Familienbande" (Spielfim, U.1987)
"Der Hut des Brigadiers" (Spielfim, U. 1987)
"Ein Wigwam für die Störche" (Fernsehfilm, U. 1986)
"Vernehmung der Zeugen" (Spielfim, U. 1987)
"Die verzauberten Brüder"; gemeinsam mit Katja Steinke (Fernsehfilm, U. 1987)
"Die kriegerischen Abenteuer eines Friedfertigen" (Fernsehfilm, U. 1991)

Puppenspiel:

"Der Eisriese" (U. 1974)

Und:
Theaterrezensionen, Gerichtsreportagen, Werbetexte

Literaturport ID: 529