Nikolai Vogel

© Renate von Mangoldt

Steckbrief

geboren am: 10.1.1971
geboren in: München / Deutschland
lebt in: München

Vita

Nikolai Vogel, geboren 1971 in München, lebt in München.

Nach Gymnasium und Abitur am Dominikus Zimmermann Gymnasium in Landsberg am Lech studierte er Germanistik, Philosophie und Informatik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die Magisterarbeit "E.T.A. Hoffmanns Erzählung 'Der Sandmann' als Interpretation der Interpretation" erschien bei Peter Lang.

Nikolai Vogel arbeitet als Autor und Künstler. In seinen Texten interessiert ihn unsere unmittelbare Lebenswirklichkeit, ein Schreiben der Gegenwart. Aus seinem noch unveröffentlichten Roman "Plug In" las er einen Ausschnitt auf den 29. Tagen der deutschsprachigen Literatur. Der Roman "Spam Diamond" wurde im Frühjahr 2012 im Haymon Verlag veröffentlicht. 2018 publizierte hochroth München den Band "Taubentext, Vogeltext", ein Gedicht, das er zusammen mit der slowenischen Lyrikerin Anja Golob verfasste. 2019 erschien sein 2520 Verse umfassender Band "Fragmente zu einem Langgedicht" im gutleut verlag, 2021 sein 200-seitiges Gedicht "Vielzweckbuch" in der edition offenes feld (eof), Dortmund 2021. Kürzere Gedichte erschienen unter dem Titel "Anthropoem" bei Black Ink Lyrik, Scheuring 2021, sowie 2023 ebendort "Eine Sprache, die sagt, dass sie außer mir ist".

Während der Corona-Pandemie las er vom 18.03. bis 26.04.2020 seinen noch unveröffentlichten Roman "Angst, Saurier" aus dem Jahr 2017 in täglichen Video-Folgen von zu Hause aus ein. 40 Folgen in 40 Tagen (und Nächten) plus Zugaben. Playlist mit den Folgen hier:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLwurCLHAN9qYYX1AJSLoTQCQZ-2XZ8j5j

Zu Anfang des Jahres 2021 folgten als Lesung vor seinem Kleiderschrank in fünf Sitzungen die 2520 Verse der »Fragmente zu einem Langgedicht« ebenfalls auf seinem YouTube-Channel hier:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLwurCLHAN9qYeDikumAOr-FHRZDDsa_55

Für seine Installationen benutzt Nikolai Vogel oft verblassende und vermeintlich überholte, aussterbende Medientechnologien, zum Beispiel Bandmaschinen, die von Nachrichtendiensten und Polizei zu Überwachungszwecken genutzt wurden, Magnetplattendiktaphone und alte Taschen-Diktiergeräte, digitale Backup-Bänder und Endloskassetten, wie sie in Anrufbeantwortern genutzt wurden. Seine akustischen Textinstallationen sind in der großen, spannenden Lücke zwischen Literatur und Bildender Kunst angesiedelt. Etwa sein Langprojekt "Große ungeordnete Aufzählung", eine sich immer wieder verlierende und neu findende Weltbestandsaufnahme in verschiedensten Details, changierend zwischen Subjekt und Objekt, Lyrik und Prosa, Literatur und Skulptur, Original und Kopie, von der er in verschiedensten Medienformaten jeweils nur Auszüge veröffentlicht.

Nikolai Vogel gründete zusammen mit Kilian Fitzpatrick 1993 den Verlag und das Label "Black Ink", er hat die Lesereihe "Season II - Gegenwart Lectures Neuland" in München kuratiert und die Offspace-Ausstellungsreihe "I love no waiting" mitbegründet.

Mit Literatur im Internet beschäftigte sich Nikolai Vogel früh. Für sein Projekt "Die Lesbarkeit der Weltliteratur" (im Web unter www.literatursuche.de/lwl/) erhielt er beim von t-online und dtv ausgeschriebenem Wettbewerb "Literatur.digital" 2003 einen dritten Platz. Auf seinem Blog "nachwort.de" (www.nachwort.de), das völlig ohne Bilder auskommt, veröffentlicht er seit Januar 2004 kurze Texte, Beobachtungen und Experimente. Zur Autorenwebsite "Der goldene Fisch" (www.der-goldene-fisch.de) trägt er seit Juni 2005 bei. Im September 2011 stellte er seine Website www.nikolaivogel.com online.

Trotz langjähriger und fortdauernder Beschäftigung mit digitalen Technologien sind seine eigentliche Leidenschaft analoge Medien wie Bücher, Vinyl und Wein.

Eine ausführliche Übersicht seiner Veröffentlichungen findet sich unter www.nikolaivogel.com/publications/index.html
Eine Übersicht seiner Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen unter www.nikolaivogel.com/exhibitions/index.html

Würdigung

Preise und Stipendien:

Gewinn im Wettbewerb "Let's perform - Kunst im öffentlichen Raum" des Kulturreferats der Landeshauptstadt München 2012
Artist-in-Residence851, München 2009
Projektstipendium für Bildende Kunst der Stadt München 2008
Bayerischer Kunstförderpreis 2007
Stipendiat der Autorenwerkstatt im Literarischen Colloquium Berlin 2005
Teilnahme  beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2005
Teilnahme beim Open Mike 2004
Literatur.digital, 3. Platz, 2003
Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg am Lech 1997

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Und bey den liechten Sternen stehen

Reinecke & Voß 2021

Gä weida Dada: 100 Jahre Dada und München (Black Ink Buch)

Black Ink 2016-05-31

The Beat goes on. Neue Stories

LangenMüller 2013-02-06

Das Münchner Kneipenbuch: Münchner Autoren und ihre Kneipen

Berlin Verlag Taschenbuch / Berlin 2009

all dies hier, Majestät, ist deins: Lyrik im Anthropozän. Anthologie (Reihe Lyrik)

kookbooks 2016-07-01

S-Bahn nach Arkadien: Literarisches Colloquium Berlin

Matthes & Seitz Berlin 2013-05-30

Punk Stories

Langen/Müller / München 2011

Die Besten 2005: Klagenfurter Texte

Piper Verlag / München 2005

Einträge im Register der Literaturzeitschriften

Herausgeberschaften

Traumnovelle: Kritische Ausgabe nach der Fassung des Erstdrucks mit Variantenapparat

Black Ink 2004

sonstige Werke

Radio:
Nikolai Vogel: "Nach der Grenze", Hörspiel (50 Minuten), Ursendung, 11. Februar 2011, Bayern 2.

Internet:
Nikolai Vogel: Die Lesbarkeit der Weltliteratur. 2002ff. www.literatursuche.de/lwl/
Nikolai Vogel: "Olimpia", 2005 www.literatursuche.de/olimpia/

Zuletzt durch Nikolai Vogel aktualisiert: 05.01.2024

Literaturport ID: 1689