Peter Abraham

Steckbrief

geboren am: 19.1.1936
geboren in: Berlin
lebt in: Potsdam, Babelsberg

Kontakt: Heideweg 34, 14482 Potsdam

Telefon: 0331 74 80 175

Vita

Peter Abraham wurde am 19.01.1936 in Berlin geboren. Seine Kindheit und Jugend
ist von den außergewöhnlichen Bedingungen des Elternhauses geprägt.
Der Vater war Gebrauchsgrafiker. Als Gegner des Naziregimes musste er
1938 nach Prag emigrieren. Er wurde dort nach dem Einmarsch deutscher Truppen verhaftet und zwei Jahre in einem KZ festgehalten. Nach seiner Entlassung war er in einer Widerstandsgruppe tätig. Er fälschte für Verfolgte des Regimes Kennkarten, Pässe und Lebensmittelkarten.
Die Eltern versteckten mehrere Monate in der eignen Wohnung fünf Juden.
Der siebenjährige Peter Abraham war angehalten, die Geheimnisse der Erwachsenen zu bewahren. Das brachte ihn häufig in Konflikte, lieferte ihm aber später Stoff für einige seiner Bücher.
Mach dem Tod der Mutter, im Jahre 1943, lebten Vater und Sohn, unter dem Namen Neumann, in einer Berliner Laubenkolonie.
Im Herbst 1944 brachte der Vater den Sohn in einer Pflegestelle auf einem Bauernhof in Pommern unter. Im Winter 1945 geriet der damals Neunjährige in das Chaos der Front. –Beim Beschuss des Flüchtlingstrecks verlor er den Kontakt mit der Pflegemutter. Er schloss sich dem Rückzug der deutschen Truppen an, fand dann Unterschlupf bei der roten Armee.
Schließlich übergaben ihn die Russen der polnischen Verwaltung in einer Stadt bei Danzig. Man brachte ihn dort, zusammen mit Kindern aus einem Heim für Schwererziehbare, in einem polnischen Kloster unter. Als sich mehrere Monate nach der deutschen Kapitulation keine Hoffnung auf eine Heimkehr zeigte, floh Abraham und schlug sich nach Berlin durch. Dort fand er den Vater wieder. Doch ein normales Leben in der Familie kam nicht zustande – Sein Vater begann in den Jahren 1947/48 Dokumente für auswanderungswillige Juden, die nach Palästina wollten, zu fälschen. Die Alliierten Besatzungsmächte suchten den Vater. Vater und Sohn lebten eine Weile unter dem Namen Mohn in Berlin Wilmersdorf. Dann wurde der Vater von festgenommen und zu einer längeren Militärstrafe verurteilt.
Peter Abraham lebte bei Freunden und Bekannten des Vaters, siedelte dann 1949 in ein Heim im Ost-Sektor Berlins um. Bis zur Volljährigkeit lebte er in verschiedenen Heimen.
Nach zehnmaligem Wechsel der Volksschule begann er nach der 8.Klasse, 1950 eine Lehre als Verlagsbuchhändler in einem Ost-Berliner Verlag. Nach dem Lehrabschluss arbeitete er zwei Jahre als Sortimentsbuchhändler.
1956 begann er das Studium im Fach Filmdramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam Babelsberg. Durch ein Versehen der Verwaltung war er ohne Abitur aufgenommen worden.
Nach Abschluss als Diplomfilmdramaturg(1960), begann seine sechzehn jährige Tätigkeit beim Fernsehen der DDR und der DEFA.
Schon während der Studienzeit hatte Abraham angefangen zu schreiben.
Nach mehreren Veröffentlichungen, begann er 1976 als freier Schriftsteller tätig zu werden.

Peter Abraham verstarb am 6. Februar 2015.

Würdigung

1983 Alex-Wedding-Preis der Akademie der Künste der DDR
1987 Berlin-Preis des Magistrats von Berlin
1987 Nationalpreis der DDR. 3.Klasse, für Kunst und Kultur

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Greta, die Tochter der Hexe, In: Stark wie Pipi Langstrumpf

Hohrlemann 2003

Affensache; Das Wolkenkind; Der Engel Freddy, In: Im Land der tausend Träume

Süd West 1996

Hänsel und Gretel, die Nudeln und die Pilze, In: Tafel, Schwamm und Kreide

Kinderbuchverlag 1990

Die Kaminski

Eulenspiegel Verlag 1978

An Herrn Rechtsanwalt, In: Die heiteren Seiten

EulenspiegelVerlag 1974

Wer das liest ist doof, In: Überreuters Großes Geschichtenbuch

1998

Der Traum“ , In: Von Abraham bis Zwerenz

Cornelsen 1995

Das achte Geislein

Kinderbuchverlag 1983

Der große rote Busch, In: Die Räuber gehen baden………..

Kinderbuchverlag 1977

sonstige Werke

1963 Ärger mit Katja (Fernsehspiel)
1964 Und das soll Liebe sein(Fernsehspiel)
1965 Standesamt – Eintritt frei (Fernsehfilm)
1970 Rotfuchs (Fernsehfilm)
1971 Kolumbus auf der Havel (Fernsehfilm)
1978 Komm mit mir nach Chicago (Fernsehfilm)
1980 Pianke (Fernsehfilm)
1985 Das Schulgespenst (Kinofilm)
1993–1996 Immer wieder Sonntag (Fernsehserie, 31 Folgen) ZDF

Literaturport ID: 86