Ruth Bussenius (geb. Kraft)

Steckbrief

Pseudonym: Ruth Kraft
geboren am: 3.2.1920
geboren in: Schildau / Sachsen

Kontakt: ,

Telefon: 033762

Vita

Ruth Kraft wurde am 3. Februar 1920 in Schildau, Krs. Torgau geboren. Dem Wunsch des Vaters, nach dem Besuch des Katharina-von-Bora-Lyzeums Torgau das elterliche Geschäft weiterzuführen, entzog sie sich bei Kriegsbeginn. 1940 ließ sie sich als technische Rechnerin für die Aerodynamische Abteilung der Heeresversuchsstelle Peenemünde verpflichten. 1943 nahm sie eine Gelegenheit wahr, von der Technik in den sozialen Bereich zu wechseln. Als zivile Angestellte des Wehrkreiskommandos Stettin wurde im Mai 1945 Rendsburg nördlich des Nord-Ostsee-Kanals ihre Endstation. Im Juni wagte sie die Rückkehr ins Elternhaus. Das hieß: von der britischen Besatzungszone durch die amerikanische in die sowjetisch besetzte Zone zu trampen. Trotz schwierigster Umstände, denn das weiträumige Kaufmannshaus war dicht belegt mit Umquartierten aus dem Rheinland und teilweise genutzt von Offizieren der Ortskommandantur, setzte sie ihre in Peenemünde begonnenen Schreibversuche fort. Im nahen Leipzig fand sie bald Anschluss an einen regelmäßig tagenden Autorenkreis.
Als im Frühjahr 1946 der Sender Leipzig als Mitteldeutscher Rundfunk seinen Sendebetrieb wieder aufnehmen durfte, bekam sie ihre ersten literarischen Aufträge für Jugend-, Schulfunk- und Kindersendungen. Neben der kontinuierlichen Arbeit für mehrere Rundfunkanstalten (Sender Halle, Sonntagskinder-Berlin) entstanden 1946-1953 eine Reihe Kinderbücher.
1949 heiratete Ruth Kraft den Rundfunkregisseur Hans Bussenius. 1951 und 1955 wurden Sohn und Tochter geboren. Nach der Berufung von H. B. als Lektor in die Dramaturgie der Defa, begann die junge Autorin in Potsdam-Babelsberg mit der Umsetzung ihrer Kriegserlebnisse. Es wurde kein Film, wie zuerst geplant, sondern ein Roman. Das große Echo auf "Insel ohne Leuchtfeuer" kam direkt aus dem Publikum. Trotz der sehr zögerlichen und zumeist negativen Resonanz in den Medien, wegen der politisch heiklen Thematik, kamen Einladungen zu Lesungen zuhauf. Als 80-jährige legt Ruth Kraft ihre Erinnerungen vor. Ein "Leben von der Pike auf". Des weiteren reist die Autorin im Jahr 2000, anläßlich der Namensgebung Wernherr von Braun an die Universität Alabama, zu einer Lesung nach Huntsville/Alabama in die USA.

Würdigung

1968 Theodor-Fontane-Preis des Landes Brandenburg
1971 Literaturpreis Demokratischer Frauenbund

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Herausgeberschaften

Aufbruch zur Quelle (Text zum Bildband von M. Motz)

1995 Bildband

Das Schilbürgerbuch von 1598 (Hrsg. und Bearbeitung; Illustrationen von Fritz Koch-Gotka)

1953

Sehreise nach Indien (Text zum Reisetagebuch von G. Vontta)

1975 Reisetagebuch

Ein bunter Jahresring ( zwei Jahrgänge)

1953 Kunstkalender für Kinder

Über Werk / Autor

Sächsische Heimatblätter Heft 3

Sächsischer Verlag 1999

Gedichtliche Verantwortung

NDL / Heft 12 1971

Ein Gegenwartsroman

NDL / Heft 11 1986

sonstige Werke

- von 1946 - 53 viele Hörspiele für den Jugendfunk und Schulfunk des MDR
- "Die Wunschlaterne", Märchenspiel, 1951 (Minerva Bln.-W.)
- "Die Schildbürger", Kinderoper, 1951 (Musik W. Böhme)
- "Das Gespenst im Dorf", Handpuppenfilm, 1955 (DEFA Studio Dresden)
- "Vom Hansel...", Populärwissenschfatlicher Film, 1955 (DEFA Babelsberg)
- "Der See im Glase", Populärwissenschfatlicher Film, 1956 (DEFA Babelsberg)
- "Solo für Martina", Fernsehfilm, 1980 (DEFA Babelsberg)
- Insel ohne Leuchtfeuer", Hörbuch/ 13 CDs (Hörverlag Rasmus, Schwerin); 2005 erscheinen die zwei CD´s im MP3-Format

Journalistische Arbeiten für "Die Frau"; "Sinn und Form"; "Neue Deutsche Literatur" sowie für die Tageszeitungen "Der Morgen" (Berlin), Märkische Volksstimme (Potsdam) und für "Die Weltbühne"

Multimedia

Literaturport ID: 383