Salli Sallmann

© Michael Brexendorff

Steckbrief

geboren am: 7.4.1953
geboren in: Chemnitz/ DDR
lebt in: Berlin, Kreuzberg

Telefon: 030-6919165

Vita

Salli Sallmann, bürgerlich Michael, wurde am 7.4.1953 in Chemnitz geboren.
Die Schulzeit begann 1959 mit der Einschulung im erzgebirgischen Gornsdorf und endete mit dem Abschluß der Zehnklassenschule in erzgebirgischen Thalheim 1969. Es folgten eine zweieinhalbjährige Lehre als Baumaschinist für Großbaumaschinen und Arbeit in diesem Beruf.
1971 delegierte der Ausbildungsbetrieb Salli Sallmann zum Studium an die Fachschule für Ingenieurökonomie nach Leipzig. 1974 heiratete Sallmann, eine Tochter wurde 1975 geboren. In DDR-Zeitschriften-Zeitschriften erschienen erste Gedichtveröffentlichungen. 1975 kam es zur vorzeitigen Exmatrikulation vom Studium wegen sogenannter feindlich-negativer Aktivitäten im kulturellen Bereich: Vorangegangen war der Entzug der Amateur-Auftrittserlaubnis als Lyriker und Sänger durch die Kulturdirektion Leipzig wegen des „wiederholten Vortrags feindlich-zersetzender Textinhalte“. Zur Bewährung in der Produktion arbeitete Sallmann nun in Leipzig als Kraftfahrer. Daneben fanden im Raum Sachsen immer weiter nunmehr nicht genehmigte Auftritte mit eigenen Gedichten und Liedern statt. 1976 wurde Sallmann zum Grund-Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee eingezogen, man bildete ihn zum Panzerfahrer aus.
Seine Ehe wurde 1976 geschieden. Während des Wehrdienstes, im Frühjahr 1977, erfolgte die Verhaftung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR wegen sogenannter. staatsfeindlicher Hetze: Grund war wieder das Verfassen und der Vortrag von DDR-kritischen eigenen Texten und Liedern.
Vor die Wahl gestellt, entweder im Staatssicherheitsgefängnis zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt zu werden oder die DDR sofort zu verlassen, wurde Sallmann im September 1977 aus der zentralen Staatssicherheits-U-Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen ohne Verurteilung und gegen eigenen Willen nach Westberlin abgeschoben aufgrund „besonderer Bemühungen der Regierung der DDR und der Bundesregierung“ wie es hieß.
In Westberlin erfolgten publizistische, musikalische und politische Aktivitäten. Es gab erste eigenständige Buch-und Schallplattenveröffentlichungen. Sallmann finanzierte sich eine zeitlang als Musiker, aber auch mit Arbeiten als Hilfsgärtner, Krankenpfleger, Essensausfahrer und Nachtwächter.
Als 1980 sein Sohn Matthes geboren wurde, entschloß sich Sallmann zu einem „bürgerlicheren“ Leben. 1883 absolvierte er im „Zweiten Bildungsweg“ das Abitur, ab 1984 begann er ein Studium der Germanistik an der FU Berlin, das er 1989 mit Note 1 beendete.
In der Zwischenzeit, 1987, hatte er erneut geheiratet. 1989 wurde sein Sohn Jascha geboren. Seit 1988 arbeitete Sallmann auch freier Journalist für Zeitungen (u.a. taz und Frankfurter Rundschau), und ab 1990 auch als Hörfunkjournalist für Deutschlandfunk und RIAS. Seit 1992 war Redakteur für Literatur beim ORB, bis 1993 frei. Seit 1997 ist er Literaturredakteur beim SFB/ORB-Gemeinschaftsprogramm RADIO KULTUR bzw. beim RBB-Kulturradio. Neben seiner Medientätigkeit trat Sallmann in den Neunzigern und Anfang des neuen Jahrhunderts auch durch neue Musikveröffentlichungen und als Herausgeber und erneut als Autor in Erscheinung.

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Herz, was soll das geben?

Leipzig 2005 Gedichte

Sind wir ein Volk?

Hamburg 1990 Berichte

Att leva i DDR

Stockholm, Bokförlaget Röda Rummet 1980 Berichte

"Junge Welt"/Zeitung, Aufbau-Verlag, Offene Fenster

Neues Leben Berlin 1975 Lyrik

Schweigen ist Schuld

Hamburg 1993 Erzählungen

Geh doch rüber

Luchterhand, München 1986 Berichte

DDR konkret - Geschichten aus einem real existierenden Land (Co-Autor)

Olle &Wolter Berlin 1978 Berichte

In der DDR erschienen Gedichte und Kurztexte in:

Einträge im Register der Literaturzeitschriften

Veröffentlichungen in literarischen Zeitschriften

Impressum

Dresden 2005 7

Das Gedicht“ unregelmässig

München Je 2-4

Herausgeberschaften

Salli Sallmann, „Als ich wie ein Vogel war – Gerulf Pannach. Die Texte“

Schwarzkopff & Schwarzkopff, Berlin 1999

sonstige Werke

"Queitsch"-Balladen, LP, 1979, Deutsche Balladen, München

"DingDong" – Maxi-Single-CD, 1996, Deutsche Balladen, Berlin
"SallMann - "Seltsam Scharf“,CD, Deutsche Balladen, Berlin
"Sucher nach dem Sturm", Maxi-Single mit 4 Titeln, Deutsche Balladen, Berlin

"Kalte Zeit", LP, Songs / mit Walter Moßmann und den 'Schmetterlingen', Köln 1979

Literaturport ID: 709