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Bischof Wepelitz

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert
Märkische Sagen und Märchen, Berlin 1843

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Bischof Wepelitz

Bischof Wepelitz

In der Mitte des Havelberger Doms sieht man einen marmornen Sarkophag und auf ihm die Gestalt eines Bischofs, zu dessen Füßen eine zusammengekauerte Tiergestalt liegt. Man erzählt, dieser Bischof sei der bekannte Wepelitz oder Wopelisse gewesen, der viel für die Verschönerung der Stadt und des Doms getan habe, auch besonders den Hochaltar mit zwei Leuchtern schmückte, an denen sich jeweils zwei Figuren befinden: zwei männliche und zwei weibliche; jene beiden sollen die seines Kochs und Kellermeisters, diese die seiner beiden liebsten Hofdamen sein. Dieser Bischof hat auch das Vorwerk Wepelitz angelegt und sich gern dort aufgehalten; da geschah es einst, daß er sich zum Schlafen im dortigen Gebüsch hinlegte, als plötzlich ein Lindwurm daherstürzte und ihn in den Kopf stach, worauf er seinen Geist aufgeben mußte. Dieses Ungetüm hat man daher zu Füßen des Bildes im Dom abgebildet, und an seinem Kopf gewahrt man auch das von dem Stiche des Tieres herrührende Loch.

Bischof Wepelitz soll auch die nach dem Vorwerk seines Namens führende Eichenallee angelegt haben, die den Namen Brautallee führt. Diesen soll sie daher haben, daß er verordnete, jede Braut solle, ehe sie zum Altar ginge, dort eine Eiche pflanzen.

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