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Das untergegangene Dorf Thure

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Das untergegangene Dorf Thure

Das untergegangene Dorf Thure

Dicht bei dem Dorf Tremmen, wenn man von da nach Etzin geht, liegt zur Linken des Weges eine Anhöhe, welche der Thürberg heißt, und zur Rechten ein am Fuße desselben sich bis zum Ketzinersee und der Havel erstreckendes Bruch, das Thürbruch genannt. An der Stelle des Berges, wo jetzt die Lehm- und Sandgruben sind, soll früher ein Dorf namens Thure oder Thüre gestanden haben, das in schweren Kriegszeiten verwüstet wurde. Daher findet man denn noch oft beim Graben des Sandes oder Lehms ganze Schichten von menschlichen Gebeinen und Holzkohlen, dabei aber auch Spuren von Wirtschaftsgeräten, vor allem Eisenwerkzeuge. Unweit von dieser Stelle kann man auch noch die Spuren der alten Kirche finden, deren Fundamente sich noch unter dem Boden hinziehn. Andere leugnen das alles und sagen, das Dorf Thure sei ja in den Berg gesunken, und zwar tief, tief hinein, und daher rührt auch das tiefe Loch, das sich bei den Sandgruben befindet. Die Glocken der Kirche sind aber in den am Fuß des Berges liegenden kleinen Teich gefallen, der daher der Glockenteich heißt, und der beste Beweis dafür ist, daß sie da unten noch hin und wieder, besonders mittags im Sommer, wenn´s so recht still ist, mit dumpfem Ton anklingen. Wäre das Dorf Thure auf gewöhnliche Weise verwüstet worden und nicht in den Berg gesunken, würde man dann wohl den mit Schimmeln bespannten Wagen aus dem Berg hervorfahren sehen, der sich schon seit undenklichen Zeiten zeigt? Und dazu kommt er grade an der Stelle, wo das Dorf untergegangen sein soll, in den Sandgruben, zum Vorschein. Denn da hat ihn noch vor wenigen Jahren ein Bauer gesehen, der eben Sand holte, und das war gerade am Johannistag und mittags um zwölf Uhr.

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