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Der Pfannenstein

Informationen

Literaturangabe:

Schmidt, Rudolf
Märkisches Sagenbuch, Charlottenburg 1909

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Der Pfannenstein

Der Pfannenstein

In dem großen Wald zwischen Oderberg und Brodowin lag früher ein mächtiger Stein, den nannte man den Pfannenstein. An dem trieb alle Morgen ein Hirt mit seiner Herde vorüber und fand regelmäßig neun Pfennig auf dem Stein liegen. Einmal aber war er krank und schickte darum einen anderen auf die Weide, der noch ein junger und übermütiger Bursche war, und sagte ihm, er solle sich auch die neun Pfennige holen. Als der nun mit der Herde an den Stein kam, sah er sich vergeblich nach dem Geld um. Er setzte sich darum mißmutig auf den Stein und verunreinigte ihn. Aber kaum hatte er sich hingesetzt, so bekam er von unsichtbarer Hand ein paar Maulschellen, so daß ihm Hören und Sehen verging und er nur eilte, so schnell als möglich fortzukommen. Seit der Zeit aber haben nie wieder neun Pfennige auf dem Stein gelegen.

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