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Der Schmokenberg bei Havelberg

Informationen

Literaturangabe:

Heuer, Reinhard
Prignitzer Sagen und Geschichten, Pritzwalk 1922

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Der Schmokenberg bei Havelberg

Der Schmokenberg bei Havelberg

Als im Jahr 983 die Wenden das ihnen verhaßte Joch der Deutschen abschüttelten, erstürmten sie am 28. Juni die Burg Havelberg, erschlugen die ganze Besatzung und verbrannten die Kirche. Der Bischof Udo wurde von einem seiner wendischen Diener, der zwar äußerlich Christ, innerlich aber ein grausamer Heide war, ermordet. Den Mönchen schlitzten die Wenden die Kopfhaut kreuzweise auf und rissen sie ihnen bei lebendigem Leib herunter. Noch manche andere Marter mußten die Armen ausstehen. Dann wurden sie vor den Ort auf einen Berg hinausgeführt. Dort banden die Wenden sie an Pfähle, häuften rundherum Holz und nasses Strauchwerk auf und zündeten es an, so daß die Märtyrer ihres Glaubens im Rauch (Schmok) erstickten und dann elend verbrannten. Danach soll der Schmokenberg seinen Namen tragen. (In Wirklichkeit heißt er wohl so nach einem Weber Schmok aus Nitzow, der im Jahr 1792 dort eine Damastweberei errichtete.)

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