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Der Sichelmann

Informationen

Literaturangabe:

Veckenstedt, Edmund
Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche, Graz 1880

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Der Sichelmann

Der Sichelmann

In früheren Zeiten erschien mittags um zwölf Uhr ein scheußlicher Mann von eigentümlicher Gestalt auf dem Feld. Er war furchtbar anzusehen, hatte feurig-funkelnde Augen, ein Pferde- und ein Kuhbein, an den Fingern lange Krallen, und in der Hand führte er eine große Sichel. Wenn er nun mittags in der Stunde von zwölf bis eins jemand auf dem Feld antraf, so hatte dieser eine lange Unterredung mit ihm zu bestehen, und wenn er die ihm vorgelegten Fragen nicht richtig beantworten konnte, so schnitt ihm der Sichelmann den Kopf ab.

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