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Die Salzquellen bei Pessin

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert
Märkische Sagen und Märchen, Berlin 1843

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Die Salzquellen bei Pessin

Die Salzquellen bei Pessin

In und bei dem Dorf Pessin sollen vor alten Zeiten Salzquellen gewesen sein, die wieder aufzufinden man sich in neuerer Zeit vielfach bemüht hat, was aber nicht gelungen ist. Im Dorf selber geht die Sage, daß unter einem Haus, in dem ehemals ein Herr v. Murlach gewohnt haben soll, eine solche sei, die aber schon vor langen Jahren durch zwei eiserne Türen verschlossen wurde. Eine andre soll in dem Gehölz, die Lutsche genannt, gewesen und ebenfalls durch eine eiserne Tür verschlossen sein. Von dieser berichtete ein Herr v. K., er habe von seinem Vater gehört, daß, als vor langer Zeit einmal Nachsuchungen danach angestellt wurden, ein Herr von K. auf den Kirchturm gestiegen sei, um diese aus der Ferne mit anzusehen, er wäre aber bald wieder heruntergekommen und habe gesagt, man hätte den rechten Ort verfehlt und solle ihn auch nun gewiß nicht finden. - Endlich soll in dem blachen Luch bei Pessin vor langen Jahren von einem Schäfer aus dem Dorf eine Salzquelle gefunden sein. Er hatte sich zu seinem Abendbrot Wasser von hier mitgenommen und es gekocht, am Morgen darauf aber lauter Salz im Topf gefunden. Seine Entdeckung teilte er dem Grundherrn mit, der ihm Stillschweigen gebot. Noch am gleichen Tag aber, sagt man, wurde der Schäfer erschlagen gefunden, seine Witwe jedoch hätte der Grundherr lebenslänglich erhalten. Nachher soll dann über der Stelle ein Haus gebaut worden sein.

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