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Die stummen Frösche zu Chorin

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert
Märkische Sagen und Märchen, Berlin 1843

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Die stummen Frösche zu Chorin

Die stummen Frösche zu Chorin

In dem beim Kloster Chorin gelegenen kleinen Mariensee befindet sich zwar eine große Zahl von Fröschen, aber so viele ihrer auch darin sind, so läßt doch keiner irgend jemals sein Gequäk vernehmen. Das kommt, wie einige behaupten, daher, daß, als das ganze Kloster verwünscht worden, auch die Frösche mit verwünscht und zu ewigem Schweigen verdammt wurden. Andere behaupteten, einst, als noch Mönche in dem Kloster wohnten, hätten die Frösche mit gewaltigen Gequäk die Andacht gestört, so daß die frommen Brüder, als es gar kein Ende hätte nehmen wollen, endlich Gott gebeten, jene auf ewig verstummen zu machen, und das sei auch augenblicklich in Erfüllung gegangen. Seit dem Augenblick sind nun die Frösche stumm bis auf den heutigen Tag.

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