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Zur Schlacht von Fehrbellin

Informationen

Literaturangabe:

Schwartz, Wilhelm
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg, Stuttgart, Berlin 1871

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Zur Schlacht von Fehrbellin

Zur Schlacht von Fehrbellin

Die Schlacht von Fehrbellin gehört der Geschichte an, und wie sie geschlagen sei, das erzählt man im Ländchen Fehrbellin ebenso wie überall, wo der märkischen Jugend die Geschichte ihrer Väter überliefert wird. Nur wird natürlich die Erinnerung durch die ganze Umgebung wie durch das Denkmal, welches auf dem Schlachtfeld errichtet worden und durch manche Einzelheit noch mehr angefrischt. Noch weiß man, wenn er auch jetzt abgetragen, wo der "Grusberg" (Kiesberg) oder Kurfürstenberg lag, um den hauptsächlich der Kampf tobte, noch werden im Luch gelegentlich Kugeln und andere Waffenstücke gefunden, "aus der Schwedenzeit" wie man kurzweg sagt. In Linum, da behauptet man noch, sei hinter der Kirche ein schwedischer General begraben, der in der Schlacht gefallen, und die Risse in der Kirchtür zu Hakenberg sollen noch von schwedischen Spießen herrühren, und dergleichen mehr.

Daß aber schon Ansätze für eine sagenhafte Auffassung auch dieser Schlacht dagewesen, beweist eigentümlicherweise eine Erzählung Friedrich des Großen. Er sagte einmal: "Von der Schlacht bei Fehrbellin bin ich so orientiert als wenn ich selbst dabei gewesen wäre. Als ich noch Kronprinz war und in Ruppin stand, da war ein alter Krieger, der Mann war schon sehr alt, der wußte die ganze Bataille zu beschreiben und kannte den Wahlplatz sehr gut; einmal setzte ich mich in den Wagen, nahm meinen alten Bürger mit, der mir dann alles zeigte, so genau, daß ich sehr zufrieden mit ihm war. Als ich nun wieder nach Hause reiste, dachte ich, du mußt doch deinen Spaß mit dem Alten haben! Da fragte ich ihn: <Vater, wißt Ihr denn nicht, warum die beiden Herren sich miteinander gestritten haben?> <O ja, Ihro Königliche Hoheit, dat will ick Se wohl seggen. As unse Kurförst is jung gewest, hat he in Utrecht studert, und da is der König von Schweden äs Prinz of gewest. Da hebben nun die beeden Herren sick vertörnt, hebben sick in den Haaren gelegen, und dit is nun de Pike davon.>"

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