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Peter Weiss 100 – Event IV: Erinnerungspolitik/Zukunftspolitik: Das ‚Kurze Zwanzigste Jahrhundert’ mit Peter Weiss begreifen

Donnerstag, 04. August 2016

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Literaturforum im Brecht-Haus

Chausseestr. 125
10115 Berlin-Mitte
Tel.: 030 - 28 22 003
Fax.: 030 - 28 23 417
info(at)lfbrecht.de
www.lfbrecht.de

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Eintritt: 5,- € / ermäßigt: 3,- €

Details

PODIUMSDISKUSSION

Erinnerungspolitik/Zukunftspolitik: Das ‚Kurze Zwanzigste Jahrhundert’ mit Peter Weiss begreifen

Mit Karl Heinz Götze und Karen Hvidtfeldt Madsen

Moderation: Ingar Solty

 

Eine Auseinandersetzung mit dem Werk von Peter Weiss kommt nicht an der „Ästhetik des Widerstands“ vorbei. In diesem seinem Hauptwerk verhandelt Weiss die Geschichte der sozialen Emanzipationskämpfe der Subalternen im Zwanzigsten Jahrhundert, die für ihn zugleich Kämpfe der Von-unten-Aneignung der Kunst waren und sind. Diese Geschichte erscheint als Niederlage der Arbeiterbewegung als Trägerin einer Befreiungsperspektive gegenüber dem Faschismus. So kann die „Ästhetik des Widerstands“ auch als Schlüssel zum Verständnis dieser Niederlage gelesen werden. Mehr noch: Indem Weiss um Alternativen zu diesem Scheitern ringt, Verschüttetes birgt, zeigt es uns nicht nur den Weg aus der Vergangenheit in die Gegenwart, sondern womöglich auch eine Perspektive, wie für die Zukunft die historischen Fehler des 20. Jahrhunderts nicht erneut begangen werden mögen und das Verschüttete womöglich neuen Befreiungsversuchen behilflich ist.



Eine Veranstaltung der Themenwoche „Peter Weiss 100“ des Literaturforums im Brecht-Haus, 1. August bis 5. August 2016.

„Die Utopie würde notwendig sein.“
Peter Weiss „Die Ästhetik des Widerstands“

Dieses Jahr wäre Peter Weiss, geboren bei Potsdam und 1982 in Stockholm verstorben, 100 Jahre alt geworden. Als Autor ist er in den letzten Jahren zu einem Klassiker erklärt und als solcher rezipiert worden. Das bedeutet gemeinhin aber auch, dass er – beziehungsweise sein Werk – inzwischen als „zahnlos“ gilt. Die Themenwoche wird daher befragen, ob Weiss „nur“ ein Klassiker ist – oder ob seine künstlerischen wie seine politischen Aussagen noch immer in die Gegenwart hineinwirken. Auch zu diesem Zweck soll nicht nur Weiss‘ zwischen 1971 und 1981 entstandenes Hauptwerk - der Roman-Essay „Ästhetik des Widerstands“ – im Mittelpunkt der Schwerpunktwoche stehen, in dem Weiss auf einzigartige Weise literarisches Erzählen mit Reflektionen über die Geschichte der gespaltenen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert und über das Verhältnis von Kunst und Politik verband. Vielmehr sollen auch häufig unterbelichtete Aspekte von Weiss‘ Werk in ihrer Entwicklung in den Blick genommen werden.

Projektleitung: Ingar Solty und Jörg Sundermeier

Veranstalter