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Peter Weiss 100 – Event V: Literatur und Politik heute: Wie aktuell ist Peter Weiss? Mit Milo Rau, Dietmar Dath und anderen

Freitag, 05. August 2016

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Literaturforum im Brecht-Haus

Chausseestr. 125
10115 Berlin-Mitte
Tel.: 030 - 28 22 003
Fax.: 030 - 28 23 417
info(at)lfbrecht.de
www.lfbrecht.de

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Eintritt: 5,- € / ermäßigt: 3,- €

Details

PODIUMSDISKUSSION

Literatur und Politik heute: Wie aktuell ist Peter Weiss?

Mit Dietmar Dath, Anja Kümmel, Milo Rau, Anke Stelling und Hans-Ulrich Treichel

Moderation: Ingar Solty

 

Peter Weiss verstand sich selbst als eingreifend Denkender. Für ihn waren Politik und Ästhetik untrennbar vereint. Die entscheidende lebensbiografische Erfahrung und der Dreh- und Angelpunkt seines Werkes waren die historische Niederlage der sozialistischen Befreiungsperspektive und der Aufstieg des Faschismus im Kontext der größten Krise des Kapitalismus in seiner bisherigen Geschichte. 2007, ein Vierteljahrhundert nach Weiss‘ Tod, trat der mittlerweile globalisierte Kapitalismus in die größte Krise seit dieser Zeit ein, und auch in dieser Krise ist die radikale Rechte überall in Europa auf dem Vormarsch, während die Linke sich reorganisiert. Wie aktuell sind vor diesem Hintergrund Weiss‘ Verständnis von politischer Ästhetik und das Utopische, das er ästhetisch verhandelt? Was lässt sich aus seinem Werk für politische Kunst heute lernen?

 

Eine Veranstaltung der Themenwoche „Peter Weiss 100“ des Literaturforums im Brecht-Haus, 1. August bis 5. August 2016.

„Die Utopie würde notwendig sein.“
Peter Weiss „Die Ästhetik des Widerstands“

Dieses Jahr wäre Peter Weiss, geboren bei Potsdam und 1982 in Stockholm verstorben, 100 Jahre alt geworden. Als Autor ist er in den letzten Jahren zu einem Klassiker erklärt und als solcher rezipiert worden. Das bedeutet gemeinhin aber auch, dass er – beziehungsweise sein Werk – inzwischen als „zahnlos“ gilt. Die Themenwoche wird daher befragen, ob Weiss „nur“ ein Klassiker ist – oder ob seine künstlerischen wie seine politischen Aussagen noch immer in die Gegenwart hineinwirken. Auch zu diesem Zweck soll nicht nur Weiss‘ zwischen 1971 und 1981 entstandenes Hauptwerk - der Roman-Essay „Ästhetik des Widerstands“ – im Mittelpunkt der Schwerpunktwoche stehen, in dem Weiss auf einzigartige Weise literarisches Erzählen mit Reflektionen über die Geschichte der gespaltenen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert und über das Verhältnis von Kunst und Politik verband. Vielmehr sollen auch häufig unterbelichtete Aspekte von Weiss‘ Werk in ihrer Entwicklung in den Blick genommen werden.

Projektleitung: Ingar Solty und Jörg Sundermeier

Veranstalter