Wie in einem klassischen Kammerkonzert lesen in diesem Konzert der Verse die teilnehmenden fünf Dichterinnen und Dichter abwechselnd und nacheinander mal ihren eigenen Text, mal die Übersetzung des Gedichts eines anderen. Ohne Pausen aneinandergefügt, entstehen auf diese Weise vier Suiten in verschiedenen Sprachen verfasster Gedichte, in denen die Grenzen zwischen Original und Übersetzung aufgehoben und die Hierarchie zwischen originalen und übersetzten Texten zum Verschwimmen gebracht werden. Die Veranstaltung kommt ohne Moderation aus. Die Originale und die Übersetzungen in mehrere Sprachen, die während des Konzertes zur „Aufführung“ gebracht werden, kann das Publikum in einem klassischen Konzertfaltblättern nachempfundenen Druck nachlesen. Das Verskonzert lässt so Dichtung als kulturelle Aktivität greifbar werden, die im Miteinander entsteht, im Austausch, in der Vermischung und der Fortschreibung. Wie bei einem klassischen Konzert wird auch für diese Aufführung geprobt. Thema der Texte sind das Ankommen, das Sich-Einfügen, Begegnungen und Irrläufe sowie das Wiederaufbrechen in einer großen vielsprachigen Stadt.
Mit den Dichterinnen und Dichtern Érica Zíngano (Brasilien/Berlin), Rafael Mantovani (Brasilien/Berlin), Elsye Suquilanda (Ecuador/Berlin), Cristian Forte (Argentinien/Berlin), Luísa Nóbrega (Brasilien/London/Berlin) und Übersetzungen von Odile Kennel, Mario Gomes, Simone Reinhard, Vera Kurlenina und Timo Berger, der auch als Dirigent dieses Verskonzerts fungiert.
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