Ein Gegenwarts-Schock ist, worum es Bernd Lüttgerding in seinen Gedichten geht; die undurchsichtige, nie vertrauenswürdige, aber blendende Verklumpung hektischer Jetztpunkte, in der wir uns schon auflösen, während wir noch meinen, ihr entgehen zu können. Aus der meist klassischen Metrik dieser Gedichte hören wir eine komplizierte, zerbrechliche und eben darin schöne Welt heraus. Auch in den Proben seines noch unveröffentlichten Romans »Gesang vor Türen« begegnen uns die Forderungen unübersichtlicher Gegenwart, hier als lustig-tragisches Spiel um Freiheit, Angst und Entsagung.
Bernd Lüttgerding, 1973 in Peine (Niedersachsen) geboren, lebt seit acht Jahren in Belgien. Nach breit aufgestellten geisteswissenschaftlichen Studien arbeitete er als Gärtner, im antiquarischen Buchhandel und – zur Zeit – als Techniker in einem Museum. Einige seiner Gedichte wurden in Zeitschriften publiziert, zuletzt in »Abwärts« und in »Sachen mit Wœrtern«. 2007 erschien Germar Grimsens eigensinniger Dialogroman »Hinter Büchern« mit einer Rahmenhandlung in Hexametern von Bernd Lüttgerding bei Eichborn-Berlin. Derzeit arbeitet er neben Gedichten an einem neuen Roman.
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