1. bis 3. Juni 2017
Samstag, 3. Juni, ab 9:30 Uhr
ÖFFENTLICHE TAGUNG
Wolfgang Hilbig und die (ganze) Moderne, Tag 3
Wolfgang Hilbig ist ein Autor der literarischen Moderne. Aber welcher? Literaturkritik und Literaturwissenschaft stellten ihn immer wieder in die Tradition der westlichen Moderne und leiteten seine Gedichte von Rimbaud und seine Prosa von Kafka her. Das trug ihm manchen Preis ein, aber auch manche Kritik, weil die Moderne in den 1980er und 90er Jahren längst unter Anachronismusverdacht stand. Zum Verständnis seiner Texte trug es ohnehin nur eingeschränkt bei. In dem Maße, in dem man sich nur unzureichend über die Einseitigkeit dieses Modernebegriffs im Klaren war, verstellte er einen Teil der Moderne, die für Hilbig nicht weniger prägend war. Zu ihr gehört Welimir Chlebnikow ebenso wie der russische Formalismus. Die Tagung und die Diskussionen anlässlich des 10. Todestages von Wolfgang Hilbig versuchen einen ost-west-transzendenten Modernebegriff wieder zu gewinnen und ihn mit Hilbigs Texten zu konfrontieren.
Projektleitung: Stephan Pabst
9:30 – 10:15
Michael Ostheimer: Wolfgang Hilbig und das Zeitregime der Moderne
10:15 – 11:00
Birgit Dahlke: Lesespuren der (ganzen) Moderne? Recherchen in den Bibliotheken Wolfgang Hilbigs und Christa und Gerhard Wolfs
11:30 – 12:15
Joanna Jablkowska: Unbequeme Erzählungen. Narrative Strukturen in der Prosa Wolfgang Hilbigs und der polnischen alternativen Literatur
12:15-13:00
Stefan Matuschek: Schaudern und Verhöhnen. Romantik bei Wolfgang Hilbig und Botho Strauß
Moderation: Bénédicte Terrisse
14:30 – 15:15
Abschlussdiskussion
Gefördert durch die DFG, durch die Ernst-Abbe-Stiftung und die S. Fischer Stiftung