Freitag, 15. September, ab 9:30 Uhr, Eintritt frei!
V-Effekte und andere Versuche die Wirklichkeit zu bewältigen: Gisela Elsner und Bertolt Brecht
Symposium zum 80. Geburtstag Gisela Elsners
Gisela Elsner (1937-1992) sah sich selbst als Autorin in der literarischen und politischen Tradition Bertolt Brechts. Die Berührungspunkte zwischen Elsner und Brecht sind vielfältig. Auf der einen Seite lassen sich thematische Verbindungen feststellen: etwa in der Konzentration auf die Aufdeckung faschistischer Strukturen, in einer dezidierten Kapitalismuskritik sowie im Aufzeigen sozialer Missstände. Auf der anderen Seite bedient sich Elsner in ihren Satiren bestimmter Strategien der Verfremdung, die auf Brechts Definition des V-Effektes verweisen, indem sie das Alltägliche, Vertraute, Selbstverständliche als etwas Fremdes bzw. Befremdendes darstellt und somit eine Reflexion von bestimmten Verhaltensweisen und Routinen ermöglicht. Grund genug, dem Verhältnis Elsner-Brecht en detail nachzugehen und zugleich zu fragen, inwiefern Elsner mit oder gegen Brecht zugleich über Brecht hinaus geht.
SYMPOSIUM - PROGRAMM:
9.30 Uhr
Christine Künzel (Hamburg): Begrüßung/Einführung in das Thema
10.00-10.45 Uhr
Carsten Mindt (Hamburg): „[D]ie Befreiung von dem Zwang, Hypnose auszuüben“: Zusammenhänge zwischen einer theatralen und narrativen Strategie der Verfremdung bei Brecht und Elsner
10.45-11.30 Uhr
Judith Niehaus (Hamburg): Verfremdete und verfremdende Schrift bei Elsner und Brecht
11.30-12.00 Uhr
Kaffeepause
12.00-12.45 Uhr
Sebastian Schuller (München): „Die Säure der materialistischen Geschichtsauffassung“. Zur Literatur des eingreifenden Denkens bei Brecht und Elsner
12.45-13.30 Uhr
Kai Köhler (Berlin): „Gewaltfreiheits-Walzer“ und „Polizei-Choral“. Die Oper „Friedenssaison“ in politischer und musikdramaturgischer Hinsicht
13.30-16.00 Uhr
Pause
16.00-17.30 Uhr
„Glotzt nicht so romantisch!“ – Podiumsdiskussion
Mit Tine Rahel Völcker (Dramatikerin, Berlin), Patricia Görg (Schriftstellerin & Autorin von Radiowerken, Berlin), Silvia Rieger (Schauspielerin & Regisseurin, Berlin), Moderation: Christine Künzel
Projektleitung: Christine Künzel
In Zusammenarbeit mit der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft (www.giselaelsner.de)