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Andra Joeckle, Novembertango

Samstag, 04. November 2017

20:00 UHR

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Andra Joeckle erzählt in „Novembertango“ die Geschichte von Meret und Alexander: Eine Frau und ein Mann vertanzen sich beim Tango ineinander. Für ihn nur eine Affäre, für sie mehr als das. Als Alexander im Asienurlaub eine Japanerin trifft, bricht er mit Meret. Sie verkraftet den Bruch nur schwer, meidet den Tango. Nach Jahren treffen sich Meret und der mittlerweile verheiratete Alexander zufällig auf einer Milonga wieder, fühlen Leere und Enttäuschung. Meret liest in ihrem Tagebuch nach, wie alles war. Es lebt wieder auf.

„Schöner und folgenschwerer kann man Tango kaum ersinnen“(Dana Schuster in der „Tangodanza“ 2017). Andra Joeckle erzählt nah an ihren Figuren, beschreibt „mit einer zarten, fragilen Sprache, die bisweilen onomatopoetisch ihre eigenen Grenzen streift und in die sich Gesten und Bewegungen des Tango geradezu eingeprägt haben.

Musikalisch begleitet wird sie dabei von der Klangkünstlerin Brigitte Witzenhause, die der Lesung durch ihre experimentelle Klanggestaltung eine zusätzliche Dimension verleiht.

Andra Joeckle wurde in Freiburg im Breisgau geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in der Nähe von Frankfurt am Main. Sie studierte Deutsche Philologie, Kunstgeschichte sowie Theaterwissenschaft in München, Berlin und Paris, wo sie an der Sorbonne mit einer Studie über „Paul Celans Übertragungen von Jules Supervielle“ den französischen Magistertitel erwarb. Nach zwei Jahren in Paris kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie 1996 mit einer Dissertation über Uwe Johnson bei Reinhard Baumgart an der Technischen Universität promovierte. Von 1997 bis 2003 lebte sie als (DAAD-)Lektorin im nordfranzösischen Lille und in Grenoble, wo sie an Universitäten und Fachhochschulen deutsche Sprache, Literatur, Kunst, Landeskunde sowie literarische und Fachübersetzung unterrichtete. 2002 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Laura und die Verschwendung der Liebe“ im Residenzverlag, nachdem die Lektorin Astrid Graf nach einer öffentlichen Lesung in Klagenfurt auf Andra Joeckle aufmerksam geworden war. Dann entdeckte sie das literarische Schreiben für den Rundfunk. Ihr erstes Hörspiel über die Fotografin Ré Soupault sendete Deutschlandradio 2007. Einem Stipendienaufenthalt in Polen verdankt sie ihr cappriciöses Reisefeature "Krakau mit Händen und Füßen" (Dradio 2009), das mit dem deutsch-polnischen Journalistenpreis ausgezeichnet wurde. 2009 gewann Andra Joeckle die Ausschreibung für die Hermannstädter Stadtschreiberstelle. 2010 erschien „ ‚Eine Stadtschreiberin ist interessanter als eine Bohrmaschine’ “ im Honterus Verlag in einer zweisprachigen Ausgabe. 2014 produzierte Deutschlandradio ihr erstes Originalhörspiel "Das Tangotier“, auf das 2017 ihr Originalhörspiel „Die Zecke“ folgte. 2017 erschien im Hybris Verlag ihr neues Prosawerk „Novembertango“.

Friederike-Brion-Stipendiu<wbr />m für Sorbonne-Studium in Paris
2000: Literaturkursstipendiatin in Klagenfurt
2003/2004: DAAD-Stipendium für Rundfunktätigkeit
2005/2006: Jahres-Arbeitstipendium des Deutschen Literaturfonds e. V.
2008: Residenzstipendium in der Villa Decius in Krakau (dank Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit)
2009: Anschlussstipendium in Krakau
2009/2010: Stadtschreiberin in Hermannstadt/Sibiu
2010: Deutsch-Polnischer Journalistenpreis 2010 (für das cappricciöse Reisefeature "Krakau mit Händen und Füßen", Deutschlandradio Kultur)
Auszeichnung mit dem Wallersee-Literaturstipend<wbr />ium 2010
2012: Förderung als literarische Übersetzerin: Übersetzerseminar des Deutschen Übersetzerfonds e. V. im LCB

Brigitte Witzenhause lebt als Klangkünstlerin und Komponistin elektroakustischer
Musik in Berlin. Ihre Klanginstallationen wurden in diversen Institutionen
präsentiert, zuletzt 2016 die SoundArt-Installation „Studio Cézanne“ im Museum
Berggruen der Nationalgalerie Berlin.

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