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Berliner Rede zur Poesie 2018: Elke Erb „Das Gedicht ist, was es tut“

Sonntag, 27. Mai 2018

19:30 UHR

Veranstaltungsort

Akademie der Künste, Hanseatenweg

Hanseatenweg 10
10557 Berlin

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Eintritt: 6/4 €

Details

Die Berliner Rede zur Poesie 2018 hält die Dichterin Elke Erb (geb. 1938 in Scherbach, Voreifel). Sie ist eine der einflussreichsten Lyrikerinnen der Gegenwart, die gerade bei den jungen Autorinnen und Autoren höchstes Ansehen genießt. Im Rückgriff auf Tagebuch-Notizen der letzten Jahre gibt sie Einblick in ihre tägliche Schreibpraxis. Sie berichtet von dem Versuch, so zu dichten „wie man denkt bei sich“, und erklärt, wie sich ihre augenblicksnahe Sprache entzündet an dem, was sich in ihren „sinnreichen Netzen“ verfängt. In Elke Erbs reichem Werk trifft die „Eigengesetzlichkeit der Sprache auf die Eigensinnigkeit der Sprechenden“, sagt Steffen Popp. Den Schreibvorgang selbst vergleicht Erb mit dem Hervorlocken eines subkutanen Lebewesens, das die Kontrolle über das Schreibspiel übernimmt. Im Moment der Niederschrift überziehen frei aufsteigende Assoziationen das Papier mit einem Funkenflug des Unbewussten. Dichten ist dabei für Erb immer auch ein Prozess der Selbstbeobachtung und der Selbstkommentierung. Ihre Gedichte sind lebendige Anschauung und Reflexion dieser Anschauung zugleich.

Elke Erb, die im Februar dieses Jahres ihren 80. Geburtstag feierte, hat gerade in jüngeren Texten, im Band „Gänsesommer (Urs Engeler Editor 2005), in den 5-Minuten-Notaten von „Sonanz (Urs Engeler Editor 2007) oder in der übersetzerischen Annäherung an mittelhochdeutsche Lyrik immer wieder zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten gefunden. Ihren Gedichten ist bis heute etwas so „Blattrandmilliardenhaft-Scharfes“, etwas so „Waldtierchen-postwendend-Rasches“ eigen, dass sie in der deutschsprachigen Lyrik ohne Vergleich sind.

„Das Gedicht ist, was es tut“ erscheint zur Veranstaltung auf Deutsch und Englisch (übersetzt von Shane Anderson) im Wallstein Verlag (13,90 €).

Veranstalter

Bitte beachten Sie: Die Veranstaltung findet ausser Haus statt!