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Peter Neumann und Moritz Gause

Freitag, 25. Mai 2018

20:00 UHR

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MORITZ GAUSE UND PETER NEUMANN

In der Reihe „Dichtergespräche“

Ein Abend mit der edition AZUR


Am 25. Mai 2018 20 Uhr stellen Peter Neumann und Moritz Gause im Ori ihre jüngst in der edition AZUR erschienen Gedichtbände „Areale & Tage“ und „Meditationen hinterm Supermarkt“ vor.

wo geht die Erde zuende / wo fangen die Geschichten an: Für Moritz Gause ist die asiatische Steppe Poesie gewordene Landschaft. Zwischen kargen Horizonten, unterwegs in Trolleybussen und Taxen, verstrickt in uferlose Küchengespräche entdeckt er im Verloren-Gehen den eigentlichen Sinn des Reisens. Und wer das einmal weiß, kann überall herrlich fremd sein: In Bishkek, Kirgistan und Jena-Winzerla, an einer Imbissbude in Berlin oder in einer Patisserie in Istanbul. Gauses Gedichte sind verwackelte Schnappschüsse von unterwegs, die mit wenigen Bildern eine ganze Geschichte erzählen. Oder ein ganzes Märchen. Genau so sollte ein Debüt sein: maßlos in seiner Hingabe an Menschen, Landschaften und Dinge, pathetisch und cool zugleich.

"Ein großartiges Buchgeschenk von Kraft plus Wiechmann aus der Edition Azur aka Helge Pfannenschmidt: Meditationen hinterm Supermarkt - das tolle Debut von Moritz Gause, der Hit dieses Frühlings." Tom Schulz

Moritz Gause wurde 1986 in Berlin geboren und wuchs dort, in Brandenburg und in Thüringen auf. Er studierte in Jena Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In den Jahren 2009 bis 2015 verantwortete er Literaturprojekte, Lesereihen, literarische Werkstätten, Ausstellungen und Interventionen in Thüringen. Nach zwei Jahren in Bishkek, Kyrgyzstan, lebt Gause heute in Berlin.

Peter Neumann s Gedichte kommen im lässigen Parlando daher, verdichten sich, bringen Räume und Landschaften zum Sprechen, bis sie aufgehoben sind in der Gleichzeitigkeit eines poetischen Gedächtnisses. Erinnerungen an die Kindheit, Unverfängliches, Alltägliches wie die Kittelschürze der Großmutter, eine Seebrücke, eine Mülldeponie, Dörfer , an denen die Regionalbahn vorbeifährt, beginnen plötzlich die Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen und zu schmerzen, bis wir „den landstrich größer sehen als er in wirklichkeit ist“. Neumann ist skeptischer Romantiker, er spürt den magischen Momenten nach, in denen die Begrenzungen von Raum und Zeit außer Kraft gesetzt sind – wenn Geschichte sich in eine Region einschreibt, in ganz bestimmten Arealen kristallisiert. An den Rändern der Landschaft fluoresziert das Digitale. Dazwischen detonieren Augenblicke geräuschlos nacheinander. „mit der erinnerung ist es wie mit der spitzhacke, irgendwo setzt du an, runkeln in dichten reihen, und dann verziehst du jede zweite, und dann haust du daneben, haust dir ins knie.“

Peter Neumann, geboren 1987 in Neubrandenburg, lebt als freier Schriftsteller in Weimar und lehrt Philosophie an der Friedrich-Schiller-Univers<wbr />ität Jena. Im Frühjahr 2018 erhielt er das Thüringer Literaturstipendium Harald Gerlach, 2017 ein Autorenstipendium des Literaturhauses Rostock, 2012 ein Arbeitsstipendium des Freistaates Thüringen. Er ist Mitorganisator der unabhängigen Lesereihe In guter Nachbarschaft. Der Gedichtband areale & tage ist sein zweiter Band in der edition AZUR, Dresden. Das Debut geheuer erschien im Frühjahr 2014 ebenda.

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