Die Lyrik hat das Erhabene längst hinter sich gelassen. Bis in die Profanität eines Pflegeheims war sie bislang jedoch nicht vorgedrungen. Dass aber auch in einem Pflegeheim nicht alles ist, wie es scheint, dass hier kleine Teufel hausen, Katzen Wärme verbreiten und sogar Fernseher „gewisse Kräfte“ besitzen, zeigt nun Martina Hefter in »Es könnte auch schön werden« (kookbooks, 2018). Hefters sehr unmittelbare „Sprechtexte“ sind dabei anders gelagert als Sylvia Geists sich durch „geschickt kalkulierte Künstlichkeit“ (Nico Bleutge) auszeichnende Gedichte. Aber auch in Geists neuem Band »Fremde Felle« (Hanser Berlin, 2018) geht es um Wärmefragen, um „Wärmewaben“ – darum, wie die Einzelne im Einbettzimmer oder auch durch den Hornissenstich eines Gedichts der existentiellen Kälte entgeht. In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin: 25. August 2018, 20:05 Uhr.