Hier finden Sie einen Literatur-Veranstaltungskalender und ein Veranstalterverzeichnis für Berlin und Brandenburg.

Parallele Leben – Lesung mit Matthias Lanin und Maik Siegel

Donnerstag, 06. September 2018

19:30 UHR

Veranstaltungsort

Roter Salon der Brotfabrik

Caligariplatz 1
13086 Berlin
Tel.: +49 30 471 40 02
ag(at)brotfabrik-berlin.de
http://brotfabrik-berlin.de

Kartenansicht
Eintritt: 6,- / ermäßigt 4,- Euro

Details

Die Wahrnehmung für Geflüchtete verblasst zunehmend – nicht nur in den Medien. Einrichtungen wie die Gemeinschaftsunterkunft Columbiadamm auf dem Tempelhofer Feld erschaffen Grenzbereiche, in denen parallele Leben aufeinandertreffen: Das Leben im Containerdorf der einen trifft auf die Freizeitgestaltung der anderen, getrennt durch einen Bauzaun. Die beiden Autoren Matthias Lanin und Maik Siegel (Divan Verlag) eint die aktuellen Themen Flucht, Heimatlosigkeit und Leben in der Fremde, die sie beide literarisch auf sehr unterschiedliche Weise verhandeln.

 

Maik Siegels Ausgangspunkt im Roman »Hinterhofleben« (2017) ist der syrische Flüchtling Samih, der in einem Mietshaus im Prenzlauer Berg aufgenommen wird. Siegel erzählt von der Stimmung in Deutschland im Jahr 2015 und liefert einen breiten Einblick in die verschiedenen Perspektiven und Meinungen zur Debatte der sogenannten Flüchtlingskrise. Die Berliner*innen, die Samih ein Zuhause geben, werden zum vielseitigen Spiegelbild deutscher Großstädter*innen.

 

Maik Siegel wurde 1990 in Salzgitter geboren. Er studierte Germanistik und Anglistik auf Lehramt in Braunschweig, Berlin, Leeds, Taipeh und London. Arbeitsaufenthalte in Tansania, Kanada und Uruguay. 2013 gewann er den A. E. Johann-Literaturpreis. Er lebt in Berlin-Neukölln. »Hinterhofleben« ist sein Debütroman.

 

Matthias Lanin erzählt in seinem Roman »Ein Fiebelkorn« (2018) die über 50 Jahre währende Liebe zwischen dem Ehepaar Fiebelkorn aus Vorpommern. Johanna und Wilfried lassen die Leser*innen an ihrem Alltag, an ihren Gefühlen und Erlebnissen teilhaben, die ihre Ehe so sehr geprägt haben. Sie legen Zeugnis davon ab, was das Leben auch in Zeiten von Kriegsgefangenschaft, Sozialismus und Mauerfall für Folgen für sie hatte, und was es bedeutet, sein Heim zu verlieren, gezwungen zu sein, in der Fremde zu leben und sich doch wieder zusammenzufinden.

 

Matthias Lanin ist 1977 in der nördlichen DDR-Provinz zur Welt und von dort nicht weggekommen. Der Staat nennt sich anders, in dem er nun als Lehrer mit geflüchteten Jugendlichen arbeitet. Als Autor bewegt ihn hier und da das tagtägliche menschliche Leid, dessen Spür- und Unspürbarkeit. Er lebt in Greifswald. »Ein Fiebelkorn« ist sein Debütroman.

Veranstalter