Lesung und Konzert mit Farhad Showghi Autor, Hamburg | Andrew Dickinson Sänger, Berlin | Meechot Marrero Sängerin, Berlin | Derek Welton Sänger, Berlin | John Parr Pianist, Berlin
Ein gutes Gespür für Qualität bewies der britische Komponist Ralph Vaughan Williams schon bei der Vorlage für seinen ersten Liederzyklus: Die Texte für seine Songs of Travel entnahm er 1901 einem erst wenige Jahre zuvor erschienenen Gedichtband von Robert Louis Stevenson, dessen Lyrik bis heute im Schatten seiner großen Romane steht. Bei Lieder und Dichter wird dieser Zyklus dem vielleicht größten Zyklus der französischen Liedkunst gegenübergestellt: Maurice Ravels 1926 uraufgeführten Chansons madécasses, nach Prosagedichten von Evariste de Parny, einem kaum bekannten französischen Dichter des 18. Jahrhunderts. In der unge-wöhnlichen Besetzung ingstimme, Flöte, Violine und Klavier spiegelt dieser Zyklus – ganz fern von jeglichem Salon-Exotismus – das von Parny beschworene Madagaskar als eine faszinierend fremde Welt voller Sinnlichkeit, aber auch voller archaischer Gewalt.
Auf die Lieder antwortet Farhad Showghi (geboren 1961 in Prag), der heimlich kühnste Dichter in deutscher Sprache, der für seinen jüngsten Gedichtband Wolkenfug spielt Zerreißprobe (kookbooks 2017) die bedeutendste Lyrik-Auszeichnung in Deutschland, den Peter-Huchel-Preis, erhielt.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Oper Berlin und Haus für Poesie
Tickets: Deutsche Oper Berlin Tel.: 030.343 84 343