Am 21. Juli 1969 verfolgen Abermillionen am Fernseher die Mondlandung. Das machen sich einige zunutze. Martha Rohn etwa, eine Mörderin, entkommt in dieser Nacht aus dem Frauenzuchthaus, und - Zufall oder nicht - ihr fünjähriger Sohn Hardy flieht aus dem Kinderheim, in das er als vermeintlicher Waisenkind nach ihrer Verurteilung gesteckt wurde. Ein ansässiges Ehepaar nimmt ihn auf. Er träumt davon, Astronaut zu werden, und tatsächlich, Jahre später, in Amerika, wo ihn das Internet reich gemacht hat, ist die verwirklichung des Kindheitstraums zum Greifen nahe.
"Wo wir waren" ist das Epos einer zerrissenen Familie. Und einer Milchstraße voller Geschichten und Figuren, die über und neben dieser leuchten. Für einen Auszug aus seinem Roman wurde Zähringer vorab mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.
Norbert Zähringer *1967, wuchs in Wiesbaden auf. Er veröffentlichte die Romane "So", "Als ich schlief", "Einer von vielen" und "Bis ans Ende der Welt". Mit seiner Familie lebt er in Prenzlauer Berg.