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DICHTERPORTRÄT Jerome Rothenberg

Mittwoch, 29. Mai 2019

19:30 UHR

Veranstaltungsort

Haus für Poesie

Knaackstr. 97
10435 Berlin
http://www.haus-fuer-poesie.org

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Eintritt: 6/4€

Details

Lesung & Gespräch mit Jerome Rothenberg Autor, San Diego | Moderation Norbert Lange Autor, Berlin

Jerome Rothenberg (geboren 1931 in New York) ist der große Getriebene und Forschende unter den amerikanischen Dichtern der Gegenwart. Sein Interesse gilt der kreativen Auseinandersetzung mit den historischen Avantgarden, der jüdischen Dichtung und den Gebräuchen und Traditionen indigener Völker.

Gemeinsam mit dem Anthropologen Dennis Tedlock prägte er den Begriff Ethnopoesie und gründete Alcheringa, „die erste Zeitschrift der Dichtung von Stammesgesellschaften in aller Welt“. Der Band Rituale & Events (hochroth Berlin 2019, Übersetzung Norbert Lange) versammelt scheinbar nüchterne Beschreibungen von Kulthandlungen aus unterschiedlichen Kulturräumen, wie Schlamm-Events der Navajo-Indianer, Dakota-Tänze, polynesische Hochzeiten und tibetanische Bestattungen, die aus ihren mythischen Zusammenhängen gelöst werden und so auf verblüffende Weise in die Nähe zu modernen Happenings und Performances gerückt werden.

In dem Band Khurbn (Verlag Das Wunderhorn 2017, Übersetzung Barbara Felicitas Tax und Norbert Lange), der nach einer Polen-Reise, dem Land von Rothenbergs jüdischen Vorfahren, entstand, wird Poesie zur Sprache der Geister. Die Texte folgen dem Wunsch, „den Toten ihre Tode zurückzugeben“. Das Wort Khurbn (was im Jiddischen Verheerung bedeutet) tritt an die Stelle des als Euphemismus empfundenen Begriffs Holocaust.

Rechtzeitig zur Veranstaltung erscheint ein drittes Buch von Rothenberg in deutscher Übersetzung: Polen /1931 (roughbooks 2019, Übersetzung Norbert Lange).

Mit freundlicher Unterstützung von Echoo Konferenzdolmetschen

Veranstalter