Im Rahmen des Projekts „Topografien des Künftigen“ erkunden Lucy Fricke und Gabriela Cabezón Camara Berlin und Buenos Aires und verfassen literarische Stadtbeschreibungen. Bereits im ersten von Lucy Fricke öffentlich vorgetragenen Text taucht Buenos Aires als Sehnsuchtsort auf. Mit der Geschichte über die Wiederbegegnung mit einem ehemaligen Partner ihrer Mutter und Wunschvater gewann sie 2005 den rennomierten Literaturnachwuchspreises OpenMike. In ihrem aktuellen Roman Töchter mutiert Berlin, das zunehmend von Partytouristen gekapert wird, zur Heimat, die man sich eigentlich nicht mehr leisten kann. In Gabriela Cabezóns Romanen werden Stereotype wild durcheinandergemischt, neue hybride Kreuzungen möglich. In einer rasanten Prosa schildert sie in „Romance de la Negra Rubia“ (2014) die Räumung eines besetzen Gebäude in Buenos Aires, die mit einer fernsehtauglichen Inszenierung der Körper von Aktivisten und Polizisten einhergeht. Fricke und Cabezón Camara stellen auch neue Texte erstmalig vor, die nach ihrer Stadtbegehung in Friedrichshain-Kreuzberg entstanden sind.
Moderation: Martin Jankowski
Auf Spanisch und Deutsch
Mit freundlicher Unterstützung des Berliner Senats (Logo Senat). Dank an das Literarische Colloquium Berlin.
Ein Ko-Projekt der Latinale kuratiert von Timo Berger
Bios
Gabriela Cabezón Camara wurde 1968 in der Provinz von Buenos Aires geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft. Sie veröffentlichte die Romane La Virgen Cabeza (Eterna Cadencia, 2009), Le viste la cara a Dios (Sigueleyendo, 2010), Beya (Eterna Cadencia, 2013), Romance de la Negra Rubia (Eterna Cadencia, 2014), Sacrificios (Biblioteca Nacional, Colección del Bicentenario, 2015), Y su despojo fue una muchedumbre (Cazador de Ratas, 2015) und Las aventuras de la China Iron (Literatura Random, 2017). Sie arbeite als Dozentin für Kreatives Schreiben an der Universidad Nacional de las Artes. Sie lebt in Buenos Aires.
Lucy Fricke wurde 1974 in Hamburg geboren. Sie hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert und in den letzten zehn Jahren vier Romane veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr letztes Buch „Töchter“ erhielt den Bayerischen Buchpreis und wird 2020 verfilmt. 2010 hat sie das jährliche Hamburger Literaturfestival HAM.LIT gegründet, das sie seitdem kuratiert. Sie ist ständiges Mitglied in der Jury für den Friedrich-Luft-Theaterpreis, sowie den Karl-Heinz-Zillmer-Verlegerpreis. Lucy Fricke lebt in Berlin.
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