Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Kenan Khadaj

Autor/In

Steckbrief

Geboren am: 1.1.1990
Geburtsort: Swaida
Geburtsland: Syrien
Lebt in: Berlin, Weißensee


Sprache: Arabisch
Zielsprache: Englisch / Deutsch
Arbeitssprache: Arabisch

Kenan Khadaj auf
stadtsprachen.de

Vita

Kenan Khadaj, 1990 in Swaida/Syrien geboren, ist Journalist und Kurzgeschichtenautor. Er studierte Wirtschaftswissenschaften in Damaskus, musste sein Studium jedoch aufgrund der politischen Situation abbrechen. Mit Beginn der Revolution 2011 nahm er die Arbeit als Journalist auf und schrieb für verschiedene syrische Zeitungen. Zudem engagierte er sich in Hilfsprojekten für kriegsgeschädigte Kinder und Erwachsene.2014 floh er in den Libanon und gelangte von dort über die Türkei nach Griechenland und schließlich nach Deutschland. Seit Mai 2015 lebt er in Berlin.Einige seiner journalistischen Texte erschienen in deutscher Übersetzung in der taz. Kenan Khadaj ist in das von der Literaturwerkstatt Berlin organisierte Projekt „Versschmuggel“ eingebunden. Er schrieb für das Stadtsprachen Magazin, und es erschienen mehrere Texte von Kenan in einer Anthologie „hier sein weg sein“ und in einem Buch von „Operation tetra- pack.“„Es lebe der Krieg“ ist sein erster Erzählband, der bisher noch nicht veröffentlich wurde. Ein weiterer Erzählband folgt, darüber hinaus arbeitet Kenan Khadaj an einem Roman.

6 Fragen

Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?

Ich könnte nicht sagen, es gab nur einen Grund, es gibt mehrere. Ich habe Syrien 2014 verlassen, aus politischen Gründen. Ich war unterwegs von einer Stadt zur nächsten bis ich im Mai 2015 nach Berlin kam und sofort wusste, diese Stadt wird mein Zuhause.


An Berlin liebe ich:

Das lässt sich nur schwer zusammenfassen, aber ganz bestimmt die offenen Menschen, die multikulturelle Atmosphäre, und die Tatsache, dass du in Berlin sein kannst wie du bist, ganz egal wer du bist.


In Berlin vermisse ich:

Als eine Person, die im Exil lebt, gibt es eine Menge Dinge die ich vermisse, Familie, Freunde, Bewegungsfreiheit, das Denken, Sprechen und Schreiben in meiner Muttersprache…


Ein Lieblingsort in Berlin:

Ich könnte die East Side Gallery nennen, hier ist aus Unterdrückung Kunst geworden. Du siehst die Leute daran vorbeilaufen, wie sie auf die große und komplexe Geschichte schauen und zu schätzen lernen, dass das Leben heute nicht so toll wäre, wenn man nicht auch durch schreckliche Zeiten gehen müsste.


Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?

Ich könnte mit ja oder nein antworten, aber es wäre beides falsch.


Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:

„Der Fänger im Roggen“ von J.D. Salinger und „Die Unsterblichkeit“ von Milan Kundera.

Werk

Veröffentlichungen in deutscher Sprache