Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Milenko Goranovic

Autor/In

Übersetzer/In

M. Goranovic
© privat

Steckbrief

Geboren am: 20.8.1955
Geburtsort: Šamac
Geburtsland: Bosnien
Lebt in: Berlin, Kreuzberg


Ausgangssprache: Deutsch
Zielsprache: Serbisch, Bosnisch, Kroatisch
Arbeitssprache: Deutsch und/oder Serbokroatisch

Milenko Goranovic auf
stadtsprachen.de

Vita

Der Autor, Übersetzer, Schauspieler und Regisseur Milenko Goranovic wurde 1955 im Norden von Bosnien geboren. Von 1974 bis 1980 studierte er an der Universität Sarajevo Theaterwissenschaften, Weltliteratur und Schauspielkunst. Anschließend arbeitete er in Zenica und Sarajevo als Theaterautor, Regisseur und Schauspieler. 1992 wurde er Leiter des Kammertheaters 55 in Sarajevo. 1994 kam er nach Deutschland, wo er zunächst in Stuttgart und danach in Mülheim an der Ruhr als Theaterautor, Regisseur, Schauspieler, Dramaturg und Manager aktiv war. Seit 2007 lebt er in Berlin und arbeitet als freier Autor, Übersetzter und Schauspieler.

6 Fragen

Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?

Sowohl als auch: Zuerst versank mein Land im Bürgerkrieg, danach gab es einen Zufall, der mich nach Deutschland brachte und ein paar Jahre später kam die Liebe ins Spiel – so bin ich jetzt in Berlin.


An Berlin liebe ich:

Die Weltoffenheit. Man kann auf der Straße so viele verschiedene Sprachen hören und trotzdem – oder eben deswegen – hört sich keine dieser Sprachen fremd an; so als ob hier die ganze Welt zu Hause wäre. Großartig.


In Berlin vermisse ich:

Nichts. Jedenfalls nichts, was ich auch in anderen Weltgegenden nicht vermissen würde.


Ein Lieblingsort in Berlin:

Das Tempelhofer Feld


Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?

Ja. Auch wenn die Stadt in der ich großgeworden bin - Sarajevo - ein zentraler Ort in meinen Geschichten bleibt, ähnelt diese Stadt immer weniger meinem Sarajevo von damals und immer mehr meinem Berlin von heute. Und das ist gut so!


Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:

Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch von Danilo Kiš

Würdigung

1983  Zlatna Kolajna, Belgrad,
2009  Michael-Lindner-Preis, Leipzig,  Literaturfestival Textenet
2011  Anerkennungspreis des Literaturkollegiums Brandenburg, Potsdam


2018  Grenzgänger-Rechercheförderung der Robert Bosch Stiftung und des Literarischen Colloquium Berlin für den Roman "Das Rot, das nach Asche riecht" 

Werk

Veröffentlichungen in deutscher Sprache

Originalwerke

„Rupica“

Sarajevo, 1991 Satire

„Veseli svirac i njegove ljubavi“

Sarajevo, 1986 Komödie

„Ćorkan“

Zenica, 1983 Solostück

„Rajske tice“

Sarajevo, 1989 Drama

„Španska muha opet leti“

Sarajevo, 1985 Drama

„Bio jednom pajac jedan“

Zenica, 1981 Drama

Herausgeberschaften

Z-2001 Die Tinte unter meiner Haut

Berlin, 2001 Katalog der Ausstellung "Z-2001 Die Tinte unter meiner Haut