Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Widad Nabi

Autor/In

Mathias Bother

Steckbrief

Geboren am: 12.10.1985
Geburtsort: Kobane
Geburtsland: Syrien
Lebt in: Berlin, Marzahn


Sprache: Arabisch
Arbeitssprache: Arabisch

Vita

Widad Nabi wurde in Kobane geboren. Heute lebt sie in Berlin. Die kurdisch-syrische Lyrikerin und Autorin hat einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften von der Universität von Aleppo.Sie hat für zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen geschrieben. Einige ihrer Texte sind auch schon in englischer Sprache, etwa im Tulips Magazine in Washington, oder auf Französisch, zum Beispiel in der Anthologie L’amour au temps de l’insurrection et de la guerre (Maison de la Poésie) erschienen. 2013 wurde ihr Buch Zeit fūr liebe, Zeit fūr Krieg in Aleppo veröffentlicht. Ihr Buch Syrien und die Sinnlosigkeit des Todes erschien 2016 in Beirut. Im Oktober desselben Jahres erschien ihr erster Text auf Deutsch in Weg sein - hier sein, einer Anthologie von Texten aus Deutschland, im Secession Verlag. Im Jahr 2017 erschien eine Auswahl ihrer Gedichte in der Anthologie Die Flügel meines schweren Herzens, die im Manesse Verlag erschienen ist.Sie hat bis jetzt noch keine eigenständige literarische Buchpublikation veröffentlicht.

6 Fragen

Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?

Die Weltpolitik. Berlin war aus vielerlei Gründen die perfekte Wahl, nachdem ich Syrien hatte fliehen müssen. Es hat eine freundliche Atmosphäre und vor allem erinnert mich Berlin an Aleppo.


An Berlin liebe ich:

Berlin ist eine multikulturelle Stadt, die Raum für jede Kultur hat, ganz abgesehen von Religion, Rasse und Nationalität.


In Berlin vermisse ich:

Ich vermisse mein Kindheitshaus, in dem in jeder Ecke und auf jedem Millimeter Erinnerungen stecken. Außerdem vermisse ich aufgrund meiner mangelnden Deutschkenntnisse den intensiven Kontakt bzw. die Kommunikation und das Eintauchen in eine Gesellschaft.


Ein Lieblingsort in Berlin:

Ich würde sagen die Kulturbrauerei. Die alte Architektur erinnert mich an alte Gegenden von Aleppo und die kulturelle Atmosphäre dort fasziniert mich.


Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?

Nein, ich bin noch immer wer ich bin.


Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:

„Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ von Swetlana Alexijewitsch

Werk

Veröffentlichungen in deutscher Sprache

Originalwerke

الموت كما لو كان خردة

Bait elmouwaten, 2016 Lyrik

ظهيرة حب ظهيرة حرب

Kobia, 2013 Lyrik