Wir haben Kurator*innen gebeten, wichtige Orte der jeweiligen Szenen zusammenzustellen und so kann man sich auf verschiedenen Sprachlinien durch die Stadt bewegen. 

Englische Szene

Zusammengestellt von Greg Nissan
  • 1. Saint George’s English Bookshop
  • 2. artiCHOKE / VIERTE WELT
  • 3. Broken Dimanche Press
  • 4. Kino Arsenal
  • 5. Akademie der Künste, Standort Hanseatenweg
  • 6. Pro qm
  • 7. SAND: Berlin’s English Literary Journal
  • 8. Haus für Poesie
  • 9. Shakespeare and Sons
  • 10. Ausland
  • 11. Spike Berlin / Fivehundred places
  • 12. Museum für Architekturzeichnung
  • 13. The Reader
  • 14. ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry
  • 15. Die American Academy in Berlin
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Greg Nissan

Greg Nissan ist ein Lyriker und Übersetzer aus New York City. Nach dem Studium der Komparatistik an der Brown University zog er 2015 nach Berlin, um als Teil seines Fulbright-Stipendiums (in Zusammenarbeit mit dem Zentrum “Sprache Variation und Migration” der Universität Potsdam) an einem Projekt zu “documentary poetry” zu arbeiten. Seine Lyrik und seine Übersetzungen von Uljana Wolf erschienen unter anderem in 3:AM Magazine, Asymptote, The Brooklyn Rail, Denver Quarterly, Theme Can sowie Two Lines. Zur Zeit übersetzt er Ann Cottens Versepos Verbannt!. Im SAND: Berlin’s English Literary Journal ist er für die Lyrik zuständig.

Vorwort

Nichts gegen Christopher Isherwood, aber in Berlin denke ich nur selten an ihn. Vielleicht am Nollendorfplatz. Ok, nicht mal dort. Wenn ich zurück in New York bin, führen Freunde von Freunden Isherwood oft als Inbegriff des Berlin-Expat-Schriftstellers an. Zum Glück kann ich dann sagen, dass ich auch nicht mehr weiß, weil die englischsprachige Literaturszene so lebendig und vielstimmig ist, dass ich immerzu damit beschäftigt bin, mich über die neuen Schriftsteller, Schauplätze und Treffpunkte des literarischen Austauschs auf dem Laufenden zu halten.

Es stimmt: Wer nicht gerade übereifriger Vokabellistenpauker ist, für den ist Berlin der denkbar schlechteste Ort in Deutschland zum Deutschlernen. Englisch ist allgegenwärtig. Aber ich möchte es nicht unwidersprochen lassen, dass die englischsprachige Literaturszene vereinzelt und einsprachig sei. Oft verdingen sich einige der großen Namen nebenbei als Übersetzer und viele der bekanntesten Lesereihen drehen sich um Sprachgrenzen. In den USA und im Vereinigten Königreich bestehen rund 3% des Buchmarktes aus übersetzten Werken, was weltweit für gewöhnlich als unteres Ende gilt. Mir gefällt der Gedanke, dass die englischsprachige Szene in Berlin keine Hochburg für die Sprache ist, sondern der Riss in der Mauer. Der Riss, den wir alle zu vertiefen versuchen.

Die nachfolgende Übersicht präsentiert eine der möglichen Konstellationen der englischsprachigen Szene Berlins. Einige dieser Orte sind jedoch nicht einmal “literarisch” im eigentlichen Sinne. Wo und wie Schriftsteller*innen zusammenkommen, ähnelt der Fremdbestäubung – darin besteht einer der Vorzüge der "German Hauptstadt".

Saint George’s English Bookshop
Wörther Straße 27
10405 Berlin

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1. Saint George’s English Bookshop

Mein literarisches Berlin beginnt, wie für viele Englischsprachige, mit Saint George’s English Bookstore in der Wörther Straße. Der Laden kombiniert ein breites Angebot an gebrauchten Büchern mit handverlesenen Neuerscheinungen – von internationaler Belletristik und Theorie bis hin zu einem exquisiten Lyrikregal (eines der besten, das mir in einem Buchladen je untergekommen ist). Saint George’s ist in ein internationales Geflecht zeitgenössischer Literatur eingewoben. Schließlich ist es der Partnerladen von New Yorks Ugly Duckling Presse und hat zahlreiche Releases deutscher Kookbooks beherbergt.
Das Beste ist die Lesereihe HERE! HERE! THERE! von Autor und Übersetzer Shane Anderson. Seit 2011 waren Dichter aus der ganzen Welt zu Gast. Mit einem verspielten, von CAConrad vier Tage lang geleiteten Workshop, der jede Nacht in einer Lesung gipfelte, schaffte es seine Lesereihe 2016 an die Berliner Festspiele. Saint George’s verbindet die pointierte Kuration einer Boutique mit der mäandernden Offenheit einer Bibliothek. Lässt man sich von ihnen ein Buch bestellen, sie werden einem die preiswerteste und bequemste Möglichkeit anbieten. Was will man mehr?

artiCHOKE / VIERTE WELT
Neues Zentrum Kreuzberg, Galerie 1. OG
Adalbertstraße 4
10999 Berlin

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2. artiCHOKE / VIERTE WELT

Am Kotti (Kottbusser Tor) in Kreuzberg beherbergt Vierte Welt eine der besten Lesereihen der Stadt: artiCHOKE. Eine weitere englischsprachige Reihe, die gegen jene Einsprachigkeit anliest, mit der die englischsprachige Szene assoziiert wird. artiCHOKE hat für gewöhnlich vier Leser*innen /typo3/pro Abend, mit einem wunderbaren Beiheft, das die Lesenden in verschiedene Sprachen übersetzt, häufig von den Organisator*innen Charlotte Thießen und Joel Scott hergestellt. Mit einer warmen, frischen Mahlzeit für drei Euro und endlosem Balkonplaudern ist es ein wunderbarer Ort, um Dichter*innen aus aller Welt zu lauschen. Mein persönliches Highlight war die Lesung mit Alice Notley, deren 40-minütige Beschwörungen das Publikum fesselte. Es heißt immer, wenn niemand redet, ist das Essen gut. Offenbar gilt für Lyrik dasselbe.

 

Broken Dimanche Press
Mareschstraße 1
12055 Berlin

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3. Broken Dimanche Press

Manche Schriftsteller*innen beklagen gern den Verlust der Zusammenarbeit zwischen bildenden Künstler*innen und Schriftsteller*innen, die Lyriker*innen wie Künstler*innen des 20. Jahrhunderts gleichermaßen als Eckpfeiler galt. Andere werden sagen: Schau genauer hin.

Berlins Broken Dimanche Press tritt als Dreh- und Angelpunkt zwischen der Schreib- und Kunstszene Berlins auf. 2009 von John Holten und Line Madsen Simenstad gegründet, ist BDP sowohl ein englischsprachiger Verlag als auch – unter dem Namen Büro BDP – ein Galerieraum in der Mareschstraße in Neukölln. Das Büro ist aufgeteilt in einen Galerieraum und eine Bibliothek, die Broken Dimanches grandiose Kunstbücher sowie ein literarisches Angebot bereithält.

Typisch Berlin, der englischsprachige Verlag ist nicht nur in Sprachen äußerst vielfältig, sondern auch in Spezies. Man sehe /typo3/sich nur die Veröffentlichungen an: ein Fokus auf skandinavische Schriftsteller*innen, ein Alphabet aus Bäumen, ihre Parapoetics-Reihe (die die Beziehung von Literatur zur Umwelt im Anthropozän untersucht) oder den Bestseller German for Artists.
Mit seiner internationalen und Berlin-spezifischen Auswahl hat Broken Dimanche seine Nische als englischsprachiger Verlag mit Hauptsitz in Berlin gefunden.

Kino Arsenal
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin

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4. Kino Arsenal

Nicht wirklich ein literarischer Ort, dennoch eignet sich das Kino Arsenal am Potsdamer Platz als Schreibwerkzeug bestens. Neben Filmreihen mit Fokus auf eine*n Regisseur*in oder Darsteller*in aus oftmals unterrepräsentierten Regionen des Filmkanons kuratiert Arsenals wechselnde “Magical History Tour” einen Monat von Filmen, die auf einem bestimmten Element basieren: der Stimme, der Nahaufnahme, der Musik, usw. Das Arsenal, das 1963 mit dem Ziel gegründet wurde, das entstehende Deutsche Filmarchiv der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zog im Jahr 2000 ins Filmhaus am Potsdamer Platz um. Susan Sontag, die 1990 im Arsenal in der Welserstraße ein Programm kuratierte, nannte es “das Kino, das ich auf der ganzen Welt am meisten liebe”.

Akademie der Künste, Standort Hanseatenweg
Hanseatenweg 10
10557 Berlin

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5. Akademie der Künste, Standort Hanseatenweg

Der vielleicht größte Abend im Berliner Lyrikkalender: Weltklang findet jeden Juni während des poesiefestival berlin in der Akademie der Künste im Hanseatenweg statt. Das poesiefestival, vom Haus für Poesie in Kooperation mit der AdK organisiert, ist ein bedeutendes internationales Treffen von Dichter*innen und Schriftsteller*innen mit – neben der Eröffnungslesung – vielen Vorträgen, Lesungen und Diskussionsformaten. Was für eine Marathonlesung! Dichter*innen aus der ganzen Welt performen auf der Hauptbühne, während das Publikum, mit einer winzigen Leselampe ausgestattet, zeitgleich die deutsche Übersetzung mitlesen kann. Einige der weltbesten englischsprachigen Dichter*innen performen hier. Am besten hat mir die norwegisch-französische Dichterin Caroline Bergvall gefallen, die in London lebt und arbeitet. Als sprachliche Archäologin untersuchen Bergvalls Texte mithilfe des Mittelenglischen unsere Begriffe von Körper, Zustand und auch Sprache selbst. Ihre Eigenart ist das sog. Meddle English – Halbübersetzungen Chaucers im Sound des Mittelenglischen, mit denen Bergvall die über die Jahrhunderte aufgetretenen Variationen der Sprache auszuspielen und somit die Märchen mit neuen (im Grunde jedoch alten) politischen und kulturellen Situationen zu verknüpfen vermag. 2016 brannte Bergvall auf der Bühne der AdK mit ihrer kräftigen Stimme und einem Akzent, der irgendwo zwischen Französisch, Norwegisch und Englisch schillerte, ein literarisches Feuerwerk ab.

 

Pro qm
Almstadtstraße 48
10119 Berlin

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6. Pro qm

Einen Block von der Volksbühne entfernt befindet sich das Pro qm: ein mehrsprachiger Buchladen mit einer ausgedehnten Kollektion an kritisch angelegter Theorie, zeitgenössischer Politik, Kunst- und Architekturbuch sowie einer Top-Auswahl an Magazinen und Zeitschriften. Ihre Veranstaltungen, viele mit einem kritischen Fokus auf Stadtforschung, hilft einen offenen Diskurs für Berliner in Berlin zu bewahren.

7. SAND: Berlin’s English Literary Journal

Das 2009 gegründete SAND ist Berlins erste englischsprachige Literaturzeitschrift. SAND veröffentlicht in zweijährigem Rhythmus eine breite Auswahl von Belletristik, Lyrik, Non-Fiction und Kunst in einem wundervoll designten Format. Die Zeitschrift ist nicht nur für die Unterstützung von Berlins vielen Schriftsteller*innen und die Veröffentlichung von Werken aus aller Welt bekannt, sondern auch für ihre Release-Partys, die sich von intimen Lesungen zu heiseren Tanzpartys gemausert haben.

Von Jack Spicer stammt der Ausspruch “Eine Zeitschrift ist eine Gesellschaft”. In Berlin kommen und gehen Künstler*innen aller Art und SAND dient als wichtiges Zeugnis der in Berlin versammelten Communities.

Haus für Poesie
Knaackstraße 97
10435 Berlin

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8. Haus für Poesie

Englische Lesungen in der Kulturbrauerei mögen dünn gesät sein, doch ich werde nie vergessen, wie Alice Oswald ihr Buch Memorial, eine Adaption der Ilias, auswendig rezitierte. Das Buch setzt sich aus zwei Elementen zusammen, die Homers Klassiker entnommen sind: einer Namensliste der Toten und idyllischen Gleichnissen, die dazu dienen, sie oder ihre Familien im Moment des Todes zu beschreiben. Siebzig Minuten lang performte Oswald ihren Text mit beeindruckenden melodischen und dramatischen Texturen. Jede Passage des Gedichts wird wiederholt und beim Gehen wünschte ich, am nächsten Tag würde die Performance selbst noch einmal wiederholt. Das Haus für Poesie ist und bleibt vielen poetischen Kulturen aufgeschlossen: Man sollte also Ausschau halten nach seinen englischsprachigen Angeboten!

 

Shakespeare and Sons
Warschauer Straße 74
10243 Berlin

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9. Shakespeare and Sons

Ein weiterer, äußerst gemütlicher englischsprachiger Buchladen in Berlin: das Shakespeare and Sons. Es beherbergt auch Fine Bagels, der die besten Bagels diesseits des Atlantiks hat. Mit einer breiten Auswahl an englischen und französischen Büchern, dazu Lesungen und Konzerten, ist Shakespeare and Sons ein toller Ort, um bei zeitgenössischer englischsprachiger Literatur auf dem Laufenden zu bleiben und nach Herzenslust zu stöbern.

Ausland
Lychenerstraße 60
10437 Berlin

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10. Ausland

Ausland ist ein Bunker in der Lychener Straße, der als multidisziplinärer Kunstraum fungiert. Ihre Lyrikreihe “Lyrik im Ausland” bringt Dichter*innen verschiedener Kulturen und Sprachen ins Gespräch. Die Reihe geht über die eher simple mehrsprachige Praxis eines 1+1=2 hinaus.

Viele Lesende vertiefen sich in die Verflechtungen ihrer Sprachen und ihres kulturellen Erbes, sodass sichtbar wird, dass keine Kultur verbriefterweise in sich stabil ist, sondern immer auf Differenz gründet. Beispiel: Eine Lesung mit der in New York lebenden Berliner Dichterin Uljana Wolf, deren mehrsprachige Prosagedichte den Raum des Hybriden preisen. Sie teilte sich die Bühne mit Donna Stonecipher, in deren (zumeist) einsprachigen Gedichten der Raum der Reise und Städte konstant neu verhandelt wird.

Auslands musikalische Performances sind breit genug angelegt, um ebenfalls in diese sprachlichen Erkundungen hineinzuragen. Paradebeispiel/typo3/ : Audrey Chen, die ich im September im Ausland habe performen sehen. Ihre Vokalperformances scheinen in jenem Raum zu knistern, der zwischen dem Mund als virtuosem Gesangswerkzeug und interstellarer Soundbox entsteht. Dass alle diese Performances an demselben Ort stattfinden, macht Ausland zu einem maßgeblichen und kaleidoskopartigen Kunstraum in Berlin.

 

Spike Berlin / Fivehundred places
Rosa-Luxemburg-Straße 45
10178 Berlin

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11. Spike Berlin / Fivehundred places

Jason Dodges Fivehundred Places hat Gedichtbüchlein englischsprachiger Lyriker*innen veröffentlicht und dazu Lesungen im Galerieraum des Kunstmagazins Spike (direkt gegenüber der Volksbühne) organisiert.

Im Frühjahr habe ich dort die in Vietnam geborene US-amerikanische Dichterin Hoa Nguyen aus einem Lyrikmanuskript über ihre Mutter lesen sehen, die in Vietnam Stunt-Motorradfahrerin war. Während Nguyen las, projizierte sie Fotos ihrer Mutter – freihändig auf einem fahrenden Motorrad stehend beispielsweise –, die mit der gerade stattfindenden Ausstellung von Marcelo Cipis verschmolzen.

Fivehundred Press produziert hübsche kleine Gedichtbüchlein von Lyriker*innen wie Eileen Myles und CAConrad, der ebenfalls in Zusammenarbeit mit Dodge letztes Jahr las.

Museum für Architekturzeichnung
Christinenstraße 18a
10119 Berlin

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12. Museum für Architekturzeichnung

Wie sollen wir Schreibenden uns in der Stadt verorten, wo wir die Stadt doch nicht kennen? Als Ort permanenten Nachdenkens über seine Architektur und andauernder öffentlicher Debatte darüber, wem die Stadt denn gehöre und warum, ist Berlin die perfekte Stadt für die Auseinandersetzung zwischen Schreiben und Ort. Das Museum für Architekturzeichnung, dessen etwas zerklüftetes Gebäude Aussicht auf den Teutoburger Platz im Prenzlauer Berg gewährt, besitzt seine eigene Art des Schreibens – Spuren realer und virtueller Pläne für Berlin, von marxistischen Utopiesatiren zu Ausschreibungen vonseiten der Regierung über den Neubau des Reichstags. Die Zeichnungen sind nicht auf digitale Hochglanzvisualisierungen oder Standardentwürfe beschränkt, vielmehr findet selbst das rasch hingeworfene Notizbuchfragment hier ein Zuhause. Und die Aufgabe solcher Zeichnungen – unseren Sinn für die Welt neu zu erdenken – wird Schreibenden recht vertraut vorkommen.

13. The Reader

MFA vs. NYC, 2015 von n+1 veröffentlicht, vertieft sich in die altbekannte Auseinandersetzung zwischen akademischer Ausbildung von Schriftsteller*innen und Learning by doing in einer Verlagsstadt wie New York. Aber wie wär’s, wenn wir uns ein wenig aufeinander zubewegten?

Die 2011 gegründete Plattform The Reader bietet Workshops und Wettbewerbe an, damit englischsprachige Schriftsteller*innen in der Stadt Fuß fassen können, sich mit anderen vernetzen und ihre Fertigkeiten schärfen können.
Als ich 2013 in Berlin studierte, nahm ich an Donna Stoneciphers Lyrikworkshop teil, für den wir uns einmal wöchentlich in Saint George’s trafen, um gegenseitig unsere Texte zu besprechen, kanonische wie unbekannte Autor/innen zu lesen und uns mit dem Schreiben von Pantuns herauszufordern.
Häufig ist das Schreiben ja eine einsame Angelegenheit. Daher sind solche Netzwerke entscheidend dafür, Berlins englischsprachige Szene zu einer Community zu machen.

ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry
Christinenstraße 18-19
10119 Berlin

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14. ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry

Als Teil des Pfefferbergs im Prenzlauer Berg beherbergt das ICI Gäste mit so unterschiedlichen Themen von Hannah Arendt und Post-truth-Politics bis zu Intersectional Justice und mittelalterlicher politischer Theologie.
Die Veranstaltungen (multidisziplinären Konferenzen und Vorträge) sind kostenlos und halten für gewöhnlich im Anschluss ein kleines, aber prächtiges Buffet auf der wunderschönen Dachterrasse bereit.
Alle ein oder zwei Jahre beherbergt das ICI, das von Christoph F. E. Holzhey geleitet wird, eine neue Gruppe von PostDocs.

Es ist eine wichtige Institution, um die Türen zur akademischen Welt offenzuhalten.

Amercican Academy in Berlin
Am Sandwerder 17-19
14109 Berlin

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15. Die American Academy in Berlin

Die American Academy in Berlin wurde 1994 vom damaligen amerikanischen Botschafter in Deutschland, Richard Holbrooke, gegründet. Die Academy beherbergt Wissenschaftler und hohe Gäste mit dem Ziel, den kulturellen Austausch zwischen den USA und Deutschland zu stärken.

Vorträge wie etwa der von Kira Thurman über die Rolle deutscher Musik im afroamerikanischen Geistesleben bezeugen das Interesse der Academy, das Studium der amerikanischen und der deutschen Traditionen eng zu verknüpfen.

Die hohen Besuche – wie, in diesem Herbst, die legendäre Literaturtheoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak ­– geben Vorträge und Performances in verschiedenen Feldern, von Literatur und Musik über Außenpolitik, Migration und Integration. Spivak etwa lieferte gerade einen Vortrag über W.E.B. DuBois und das Auftauchen des Phänomens “abolition democracy” (Angela Davis).

An den Ufern des Wannsees am Sandwerder gelegen, ist die Academy ein wunderbarer Rückzugsort, um gemeinsam mit einigen der leuchtendsten Köpfe der USA über die Welt nachzudenken.