François Loeb

Am Schreiben
© Mark Baumgartner, Fotostudio, Brügg bei Biel

Steckbrief

Pseudonym: Bruno.A.Nauser
geboren am: 9.12.1940
geboren in: Bern
lebt in: Merzhausen

Vita

1940 in Bern geboren und aufgewachsen, hat François Loeb 1965 an der Universität St. Gallen mit einem Diplom in Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Danach war er in verschiedenen Unternehmen in Kanada und in der Schweiz tätig.


Weitere 27 Jahre verbrachte er als Unternehmungsleiter in dem von seinem Urgroßvater 1881 gegründeten Traditionskaufhaus LOEB in Bern. Neben seiner Wirtschaftstätigkeit vertrat Loeb von 1987 bis 1999 als einer von 27 Nationalräten den Berner Wahlkreis im Schweizerischen Nationalrat.


Seit seinem Studium war Loebs Passion das Schreiben, das ihm nach seinem Rücktritt aus dem Berufsleben 2002 zur zweiten Berufung wurde. Unter dem Pseudonym «Bruno A. Nauser» publizierte er in der Wochenendausgabe der NZZ regelmässig sogenannte Fast-Read-Romane, die dann 1994 als Buch erschienen sind. Seitdem ist Loeb der Schriftstellerei treu geblieben.


Loeb ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt heute in der Nähe von Freiburg im Breisgau.

Würdigung

DER BUND BERN;Auflage 164'000 zum Buch ZEITWEICHEN:


Jeder spürt sie und wird von ihr gegängelt, keiner kommt an ihr vorbei. Sie trägt uns, kann peinigen oder beglücken und manchmal auch Wunden heilen: die Zeit. Ausgestattet mit den Lebenserfahrungen eines reiferen Alters, hält François Loebdiesmal seine Reflexionen zur Zeit fest. Den Autor brauchen wir nicht vorzustellen, denn er hat einst als Warenhausinhaber und später auch als Schriftsteller längst seine «Gemeinde» gefunden. Aber es ist immer wieder erstaunlich, welche Wege seine Fantasie, seine Gedanken und seine Fabulierlust nehmen.


Nicht weniger verblüffend ist der reiche Niederschlag, den der Begriff «Zeit» in der deutschen Sprache hinterlassen hat. Die reinste Registerarie liesse sich singen. Von dieser Fülle lässt sich der Autor inspirieren, indem er aus dem Arsenal Komposita klaubt wie: Zeitpunkt, Auszeit, Zeitraffer, Zeittafel, Nullzeit, Zeitgeist und natürlich Zeitnot, um nur einige wenige zu nennen. Aber François Loeb findet darüber hinaus auch zu eigenen Prägungen wie etwa dem drolligen Zeiterling. Dieser hat in seiner Jugend Tage, Stunden, Wochen und Jahre nicht schnell genug verschlingen können; später aber, da er sich seiner Vergänglichkeit bewusst wurde, geht alles viel zu rasch vorbei, sodass «die Wochen ein Flatterschlag» sind. In einem anderen Beispiel dieser Kurztexte spricht der Autor von der Zeitpolizei, die zum Schutz des Rohstoffs Zeit eingesetzt worden ist. Diese drosselt schliesslich die Zeit so sehr, dass sieben Jahre einem Jahr gleichkommen. «Daraufhin kehrte auf der Welt erneut die gewünschte Ruhe ein, die für ein langes politisches Überleben notwendig ist.»



Absurde, traumartige, ja märchenhafte Zuspitzungen pointieren nicht selten diese Texte. Sie fallen am besten aus, wenn sie ihr Anliegen in Geschichten kleiden. Diese geben ihnen eine spielerische Note, ohne dass der Ernst der zugrunde liegenden Überlegungen verkümmern muss. Aber was wäre, wenn die Zeit ausfiele? «. . . ohne Zeit sind selbst zeitlose Denkmäler unsichtbar, ist doch der Ablauf von Zeit Voraussetzung für Geburt, Leben und Tod . . .» Für den Grossteil unseres Daseins aber sind wir den Zeiträubern ausgesetzt. Der Satz «Haben Sie eine Minute Zeit?» sollte jeden Zeitbesitzer «in höchste Alarmbereitschaft» versetzen, wie François Loeb warnt, denn da gerät man in die Fänge abgebrühter Zeitdiebe. Die übelsten Exemplare dieser Verbrecherbande lauern in den Telefonendlosschlaufen, wo sie uns zum nervtötenden Warten verdammen und die Aggressionen nähren.

Und hat man je daran gedacht, dass man von Zeitkäfern befallen werden könnte? Und zwar dann, wenn man dem Einerlei der Routinetage entrinnen möchte. Die Invasion beginnt übrigens ganz unverdächtig. Man sieht: François Loebs neues Buch verführt ebenso zum Schmunzeln wie zum Nachdenken. Aber keinesfalls sollte man mit ihm die Zeit totschlagen.


François Loeb: Zeitweichen. Allitera-Verlag, München 2017. 164 S., ca. 19.90 Fr. (Der Bund)


 


 


GLAUBE AKTUELL:


"François Loeb greift in seinem neuen Buch „Zeitweichen“ (Allitera Verlag, ET 20. Mai) die zahlreichen Facetten der Zeit und die unterschiedlichen Arten ihrer Wahrnehmung auf. In über 90 Kurzgeschichten gelingt es dem Autor die Leser in die fiktive Welt seiner Geschichten zu ziehen, die erstaunliche Ähnlichkeiten zu der realen aufweist. Seine Geschichten sind wie originelle Trouvaillen, gefunden am Kieselstrand eines Zeitmeeres: vielschichtig, amüsant und einzigartig. Durch Science-Fiction-Elemente wie rückwärtsfliegende Flugzeuge verdeutlicht der Autor den Zeitwahn der Gegenwart. Doch Zeit ist nicht zwingendermaßen ein Stressfaktor, sie kann konsumiert werden, Zeit kann geschmatzt werden, man kann sie rasen lassen und auch drosseln. Seine Geschichten beschleunigen und entschleunigen die Zeit mit großer Kunst und erinnern die Leser daran, dass sie den Zeitrhythmus selbst in der Hand haben....François Loeb lässt mit seiner ihm eigenen Fantasie die Zeit wie Ebbe und Flut wallen und in allen Facetten glänzen und leuchten. Und erzählt uns, dass wir sie als uns anvertrautes knappes, wertvolles Gut nicht erst dann segnen sollen, wenn wir das Zeitliche segnen...Wohl des Schriftstellers reifstes Werk, das seine ganze Lebenserfahrung zum Ausdruck bringt."

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Weihnachten in der Schweiz

Unions Verlag, Zürich 2018 Kurzgeschichten

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Stämpfli Verlag, Bern 2011 Kurzgeschichten

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Zuletzt durch François Loeb aktualisiert: 08.11.2018

Literaturport ID: 2996