Hans Gysi

Steckbrief

geboren am: 4.4.1953
geboren in: Arosa / Schweiz
lebt in: Märstetten

Kontakt: Hubstrasse 6a, 8560 Märstetten

Vita

Hans Gysi ist am 4.4.1953 in Arosa geboren und aufgewachsen. Die Schulen hat er in Arosa, Schiers und an der Uni Zürich besucht. Im Jahr 1976 hat er den Abschluss als Sekundarlehrer Phil I gemacht. Von 1982-85 absolviert er an der Schauspielakademie Zürich eine Vollzeitausbildung zum Theaterpädagogen. Seit 1985 ist er zwei Jahre als Schauspieler tätig, dann arbeitet er freischaffend als Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge und Autor mit verschiedenen Theatergruppen, Theater Katerland, Theater Zwei- Ge. Er inszeniert viele Stücke von Frühlingserwachen bis zur Kleinbürgerhochzeit, u.a. auch mit Andreas Schertenleib „Ich habe eine grosse Sache im Grind“. Im Jahr 1998 hat er den Förderpreis des Kantons Thurgau erhalten,im Jahr 2002 einen Werkpreis der PRO HELVETIA für "Die dünne Krankenschwester" (Waldgut Verlag) und einen Förderaufenthalt des Kuratoriums Aargau für das Lyrikprojekt "Zettel und Litaneien" im Jahr 2006, welches vorausichtlich im Frühjahr 09 bei edition 8 erscheint. Als Autor beteiligt er sich an mehreren Stücken (z.B. Königskind, Theater Katerland; Kriegfeld Theater Bilitz.) Im Verlag Waldgut sind erschienen: "Langes Warten, Rauch" 1993, "Federkino" 1996 und "Die dünne Krankenschwester" 2002. Im Wolfau-Verlag 2004 kommen die "Morning Poems" heraus. Zogeschichten erscheint 1997 im Orte Verlag. Aus der längeren Erzählung "Mäusefieber" entsteht ein Hörstück Mit Marius Ungureanu und Hans Rudolf Twerenbold. Seit Januar 04 leitet er das theaterbureau gysi, das kleinste Theater im Kanton Thurgau in Märstetten.

Aktuelles

Vorschau



Hans Gysi

Zettel und Litaneien

Gedichte


ca. 160 Seiten, gebunden,

Fadenheftung, Lesebändchen

ca. Fr. 27.-, g 17.80

ISBN 978-3-85990-139-1

erscheint im März 09



Wer in Hans Gysis Gedichte hineinsticht, wird alsbald von einem

Strom von Worten fortgetragen, die, durch Klang und Bild verbunden,

uns in eine farbenprächtige Welt entführen. Hans Gysi

liebt die Musikalität der Sprache, geniesst den ›Groove und den

Rhythmus‹, erfasst im tänzerischen Mitschwingen auch eine

transzendente Dimension, eine Ahnung von Utopie. So kostet er

die Sinnlichkeit der Wörter aus, würzt seine Lyrik mit ungewohnten

Ausdrücken, manchmal Wortschöpfungen, bedient sich

genau so locker beim gehobenen, pathetischen Stil wie bei der

Umgangsprache und schreckt auch vor Häufungen nicht zurück.

Im Gegenteil: Er nutzt sie um einen rhetorischen Sog zu erzeugen,

der in einem Höhepunkt kulminieren, aber auch abrupt in

einer Pointe enden kann. Denn wie in barocken Gemälden neben

aller Üppigkeit das Bild der Vergänglichkeit auftaucht, gehören

bei Hans Gysi Skepsis, Ironie und Verkürzung als notwendiger

Kontrapunkt zum wortgewaltigen Auftritt dazu. Sie lassen darin

die Flüchtigkeit des Augenblicks erkennen, die Leere, die Raum

für Sehnsucht schafft, aber auch Gelächter erzeugt.

Im Gedichtband Zettel und Litaneien wird dieser Kontrast Programm:

In genussvollen Reihungen wird eine facettenreiche Welt

heraufbeschworen, werden mit enzyklopädischem Eifer Bilder gesammelt,

um im gleichen Atemzug deren Hinfälligkeit,ja Nutzlosigkeit festzuhalten.

Mit Verve und Humor nimmt der Autor so unsere Verhaftung

im Alltäglichen aufs Korn und lässt gleichzeitig

dahinter die weiten Räume unserer Gedanken und Träume aufscheinen.



leben

mein leben ist gar nicht mein leben

es nimmt einen schrägen lauf

dreht ab hat viel drall

und spreizt sich spagatös

mein leben kommt nicht zusammen

wie der fluss mit dem meer

wie das tal mit dem hügel

nicht dass ich leide schön bunt und

mit hütchen kommts daher oder

quadratisch und abgespeckt

mein leben ist gar nicht mein leben

oft muss ich mich klein machen

damit ich hineinpasse

immer wieder springt der

deckel auf oder ein ellbogen

guckt raus eine unwirsche

bewegung ein rastloses

zucken oder sinds die

schritte die sich auf dem

holzweg verlieren


 

Literaturport ID: 950