Sabine Scholls neuer Roman »Transit Lissabon« (Weissbooks, 2024) folgt einer Gruppe von Freund*innen auf der Flucht: Ava, schauspielernde Wienerin. Billy, Berliner Autor, der wegen seines provokanten Theaterstücks gegen die Nazis die Stadt verlassen musste. Conrad, Möchtegern-Intellektueller und Frauenheld. Beide Männer sind in Ava verliebt, mit geringem Erfolg. Die erste Etappe ihrer Flucht ist Paris, wo sie sich noch selbstbewusst in Künstler*innenkreisen bewegen. Bis die Franzosen den Deutschen nicht mehr standhalten und die Freund*innen über gefährliche Wege nach Lissabon gelangen, um eine Passage nach Übersee zu ergattern.
An dem Abend liest Sabine Scholl aus ihrem neuen Exil-Roman, der erschreckende Parallelen zur heutigen Zeit und den Rechtsruck in Europa zulässt, und spricht mit ihrer Verlegerin Bärbel Brands über Buch und Fluchterfahrungen damals und heute.
Sabine Scholl studierte in Wien und lebte und lehrte in Aveiro, Chicago, New York und Nagoya. Nach ihrer Rückkehr in den deutschsprachigen Raum unterrichtete sie Literarisches Schreiben in Leipzig, Wien und Berlin. Für ihre Romane und Essays erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Literaturpreis der Stadt Wien 2022. Im selben Jahr erschien bei Weissbooks ihr Roman »Die im Schatten, die im Licht«. Sie lebt und arbeitet in Wien und Berlin.
Bärbel Brands studierte Literaturübersetzung, Germanistik und Romanistik in Düsseldorf. Sie arbeitete als Lektorin und Programmleiterin in verschiedenen Literaturverlagen in Deutschland und Frankreich, zudem als Literaturagentin und Literaturübersetzerin. Nach sechs Jahren im Carl Hanser Verlag war sie eine der drei Gründer*innen des Metrolit Verlags im Aufbau-Haus. Seit 2021 ist sie Verlegerin des Weissbooks Verlags in Berlin.