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Workshop: La traducción y la música

Donnerstag, 24. Oktober 2019

18:30 UHR

Veranstaltungsort

Instituto Cervantes

Rosenstr. 18
10178 Berlin
Tel.: 030/25761816
berlin(at)cervantes.e
berlin.cervantes.es

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Details

Unser Stimmapparat ist wie ein aus Muskeln bestehendes Orchester, das in allen Sprachen der Welt eine Vielzahl von Kombinationen aus Vokalen und Konsonanten hervorbringt. Im Sprechen erzeugen wir Laute und diese sind musikalisch. Neugeborene reagieren äußerst sensibel auf Betonung und tatsächlich klingen die ersten Worte wie Musik für ihr Gehirn. Obwohl es zwischen der Partitur und der geschriebenen Seite Ähnlichkeiten gibt – man schaue nur auf die Syntax-, verkörpert das Wort doch etwas Konkretes, während der Laut abstrakt ist.

Aber Fakt ist, dass sich Literatur und Musik gut verstehen, deswegen begleiten sie einander so häufig. Cortázar sagte: “Meine Arbeit als Schriftsteller spielt sich dort ab, wo es auch einen Rhythmus gibt, der nichts mit Reimen oder Alliterationen zu tun hat, sondern mit einer Art von Pulsschlag, einem Swing, wie man im Jazz sagt…”

Dieser neue Workshop widmet sich der literarischen Übersetzung mit Blick auf die musikalischen Aspekte der Erzählung. Es wird den Rhythmen, Melodien, Pausen, Themen und dem stets aufschlussreichen Ton Gehör geschenkt. Wir werden feststellen, dass ein Buch auf vielfältige Weise musikalisch sein kann. Die Aufmerksamkeit gilt der Prosodie des Spanischen und des Deutschen. Der Übersetzer wird zu jemandem, der ein Musikstück interpretiert, und gemeinsam entdecken wir, wie das laute Lesen dazu beiträgt, in bestimmten Fällen, die Klippen der Literaturübersetzung, zu überwinden, ganz im Sinne Benjamins.
Es werden vor allem Auszüge aus drei Romanen gründlich gelesen und übersetzt, in denen sich die Klangkomponente mit großer Natürlichkeit über den Erzählstrang legt:

Die neuen Leiden des jungen W., von Ulrich Plenzdorf
El invierno en Lisboa, von Antonio Muñoz Molina
Der Weg nach Oobliadoo, von Franz Rudolf Fries.

Ziel des Workshops ist es, einen fruchtbaren Raum für den interdisziplinären Austausch zwischen dem Spanischen und dem Deutschen rund um die Literaturübersetzung zu schaffen.

Kursleiterin: María Isabel Romero Reche studierte Übersetzen und Dolmetschen an der Universidad Autónoma de Barcelona sowie Vergleichende Literaturwissenschaft und Stilistik. Während ihres langjährigen Berufslebens hat sie u.a. mit der Academia de Historia der Dominikanischen Republik und zahlreichen Verlagen wie Galaxia-Gutenberg, Ediciones del Subsuelo und Planeta zusammengearbeitet.

Datum: 24. Oktober – 21. November 2019, donnerstags, 5 Sitzungen insgesamt
Uhrzeit: 18:30-21 Uhr
Sprachen: Spanisch und Deutsch
Teilnahmegebühr: € 80
Einschreibung: http://bit.ly/2H0izCl

Veranstalter