Woraus besteht die Gegenwartsliteratur?
Antje Rávik Strubel im Gespräch mit Christina von Braun und Catherine Newmark über ihren Roman und den Stoff ›Irritation‹
Open Air vor Ort (bei schlechtem Wetter im Saal)
Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. In Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Traumatisiert von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil. Antje Rávik Strubels Roman »Blaue Frau« (S. Fischer, 2021) erzählt aufwühlend von ungleichen Voraussetzungen in der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Mit der Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun, die vor wenigen Monaten ihre vielbeachtete Autobiographie »Geschlecht« (Ullstein, 2021) veröffentlichte, und mit Catherine Newmark spricht die Autorin über den Roman und ihren Stoff ›Irritation‹.
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