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Finale »Zukunftsaussichten. Eine Unkonferenz Spekulativen Fabulierens«

Mittwoch, 28. September 2022

17:30 UHR

Veranstaltungsort

Literarisches Colloquium Berlin e.V.

Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Tel.: 030/ 816 996 -0
Fax.: 030/816 996 19
mail(at)lcb.de
www.lcb.de

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Details

Wie sieht die Welt von morgen aus? Und welche Ideen für mögliche Zukünfte kann Literatur bieten? Im April 2022 trafen sich Autor·innen aus verschiedenen literarischen Feldern auf Einladung des Lyrikers Tim Holland, des Kapsel-Herausgebers Lukas Dubro und des LCB, um drei Tage lang neue Text- und Performanceideen zu entwerfen, die das Feld des Spekulativen Fabulierens von technikorientierter Science-Fiction bis hin zum Spekulativen Feminismus vorantreiben und neu denken. Nun enden die anschließende Arbeitsphase und das Projekt in einem dreitägigen Finale: Am ersten Tag vermessen wir mit zwei Diskussionsrunden noch einmal, was das Spekulative Fabulieren bereits jetzt zu bieten hat. An den beiden darauffolgenden Tagen präsentieren wir im Kunsthaus Acud die Anthologie »Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftsaussichten«, die die Ergebnisse der Unkonferenz versammelt: eine formenreiche Aussicht auf die Zukunft des Spekulativen Fabulierens.

Mittwoch, 28. September 2022

Literarisches Colloquium Berlin

17.30 Uhr           Einlass (ab 17.30 h), SF-Future-Jazz-Mockumentary von Burkhard Finckh

18.30 Uhr           Spekulative Poesie

In der Reihe Stoffe. Woraus besteht die Gegenwartsliteratur?

Mit Daniel Falb, Tim Holland und Rike Scheffler

Moderation: Alexander Graeff

20.30 Uhr           SF – Eine literarische Annährung an morgen

Dietmar Dath und Regina Kanyu Wang im Gespräch

Das Finale von »Zukunftsaussichten« beginnt mit Spekulativer Poesie, in der die Form mitunter selbst zum Stoff wird. Während in der Dichtung anderer Sprachen längst Sexroboter Logbücher schreiben oder sich Pilze Verfassungen geben, setzt das Spekulative jetzt auch in der deutschsprachigen Lyrik voll ein. Daniel Falb hat in seinen legendären Gedichtbänden, zuletzt »Orchidee und Technofossil« (kookbooks, 2019) eine geospekulative Form gefunden, die Gesteinsschichten des Wissens so ineinanderzuschieben und aufeinander zu blenden, dass im entstehenden Poetozän alles möglich zu sein scheint. In Tim Hollands »wir zaudern, wir brennen« (Verlag Rohstoff bei Matthes & Seitz, 2022) kommt es zu einer Langgedicht-Revolution mit ausgedehntem Anhang: dort werden neue Wesen bestimmt, Manifeste kollektiviert und Paragraphen verbogen. Rike Scheffler lässt in »Lava. Rituale« (kookbooks, 2022) Körper- und Klangrituale einer möglichen Zukunft als transformative Praktiken in unsere Gegenwart zurückschallen: um Wasser zu werden, um alles zu bergen, was zu behüten sich lohnt. Moderieren wird die Gesprächsrunde der Lyriker, Philosoph und Queer-Aktivist Alexander Graeff.

Im Anschluss fragen sich der Autor Dietmar Dath und die chinesische Science-Fiction-Autorin Regina Kanyu Wang, Hausgast im LCB im September, welche produktiven Formen für das Erzählen möglicher Zukünfte bereits vorliegen und nutzbar gemacht werden können. Regina Kanyu Wang ist eine der spannendsten Stimmen der jungen chinesischen Science-Fiction-Szene und gleichzeitig eine ihrer wichtigsten Vermittlerinnen. Dietmar Dath hat 2019 die Studie »Niegeschichte. Science Fiction als Kunst- und Denkmaschine« (Matthes & Seitz) veröffentlicht.

Zum Ankommen ist ein Science-Fiction-Hörstück zwischen Future Jazz und Mockumentary des Freiburger Soundkünstlers Burkhard Finckh zu hören.

Eintritt 8 € / 5 €.

Bitte achten Sie auf unsere aktuell geltenden Coronaschutzmaßnahmen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.lcb.de/hinweise-zum-besuch-der-veranstaltungen

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