„Hier, wo wir stehen, ist die Welt die schlechteste aller Welten, und keiner hat sie verstanden bis heute, aber wo er stand, war nichts entschieden. Noch nichts. Wie lange noch?
Und ich wusste plötzlich: alles ist eine Frage der Sprache und nicht nur dieser einen deutschen Sprache, die mit anderen geschaffen wurde in Babel, um die Welt zu verwirren. Denn darunter schwelt noch eine Sprache, die reicht bis in die Gesten und Blicke, das Abwickeln der Gedanken und den Gang der Gefühle, und in ihr ist schon all unser Unglück. Alles war eine Frage, ob ich das Kind bewahren konnte vor unserer Sprache, bis es eine neue begründet hatte und eine neue Zeit einleiten konnte.“
Eine Geburt. Im Angesicht dieses winzigen, nackten Geschöpfs, erkennt ein Vater in welcher Welt er jenes Kind so vertrauensvoll zu seinem Sohn gemacht hat. Er beobachtet ihn ohnmächtig und doch in der Hoffnung, ihn eine neue Sprache lernen zu sehen, ihn, durch den alles ganz anders werden könnte. Doch kann er ihm die Benennung der Dinge nicht verschweigen und allmählich erkennt er in ihm das Ebenbild aller, die zum Menschsein verurteilt sind.
Eingerichtet von Clemens Maria Schönborn
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