Nachdem die Ausnahmeschauspielerin Valery Tscheplanowa mit ihrem denkwürdigen Auftritt in Frank Castorfs Inszenierung von Goethes Faust einen Coup gelandet hat, hat sie sich vom Theater abgewandt. Sie sucht nun in anderen Kunstformen nach Intensität, im Puppenspiel, dem Film und nun auch im Schreiben.
Tscheplanowa erzählt in leuchtenden, bildstarken Momentaufnahmen von vier russischen Frauen. Die Erzählerin des Romans kehrt zurück in einen Kurort bei Kasan, in dem einst Stalin seine Sommer verbrachte. Sie versucht zu verstehen, wo sie selbst herkommt und erinnert sich an die Frauen, mit denen sie aufwuchs: Grundverschieden, aber einig in ihrer Abscheu gegen jede Abhängigkeit.
Wir sind sehr neugierig auf ihr Prosadebut. Und eins ist sicher: So wenig wie sie eine Schauspielerin unter vielen ist, so wenig wird sie eine schreibende Schauspielerin unter vielen sein.
Moderation: Felix Palent