St. Thomas feiert 10. Jubiläum zur 25. Langen Buchnacht
Am Samstag, den 29. Juni 2024, lädt der Freundesverein St.-Thomas-Kirche e.V. zum 10. Mal im Rahmen der Langen Buchnacht ein. Mit dabei sind junge Autor:innen, die ihre Neuerscheinungen vorstellen. Musikalisch umrahmt werden die Lesungen mit Orgelstücken von Bach bis Bartholdy durch Kantor Manfred Maibauer. Wie jedes Jahr findet wieder eine Architekturführung mit Bauhistoriker Dr. Peter Lemburg um 16 Uhr statt.
Highlights sind die gefeierte Kinderbuchautorin Dita Zipfel, die prominente Historikerin Prof. Dr. Hedwig Richter und der preisgekrönte Schriftsteller Behzad Karim Khani. Im Gespräch mit Ina von Holly und Marie-Luise Beck lesen sie aus ihren neuen erschienenen Bestsellern und stellen sich den Fragen des Publikums.
Den Auftakt gibt um 15 Uhr Dita Zipfel mit Brummps – Sie nannten ihn Ameise (ab 6 Jahren). Sie schreibt Bilderbücher, Theaterstücke, Drehbücher und erhielt mit Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte den Jugendliteraturpreis 2020.
Musikalisch und illustrativ begleiten die Kinder Jonny Ameise bei seinen Abenteuern im Wald. Mit seiner Freundin Butz, der einzigen Ameise auf der Welt, die keine Lust auf Arbeiten hat, brennt er durch. Gemeinsam stürzen sie in ein Abenteuer, in dem Jonnys Schwächen immer mehr zu Stärken werden.
Behzad Karim Khani liest aus seinem spektakulären Debüt „Hund, Wolf, Schakal“ über die komplizierten Schicksale von Revolutionären, Kleindealern und Messerstechern.
Er entwickelt dabei einen ganz eigenen Sound, in dem sowohl die Melancholie iranischer Prosa als auch die Härte afroamerikanischen Raps anklingen.
Er wurde 1977 in Teheran geboren, 1986 floh er mit seiner Familie nach Deutschland und lebt schon viele Jahre in Berlin Kreuzberg, wo er nicht nur schreibt, sondern auch die Lugosi-Bar betreibt.
Behzad Karim Khanis biografisch inspirierter Roman erzählt ungeheuer kraftvoll und packend von "Verlorenen und Verlierern", wie es einmal heißt, ohne die Armut und Gewalt, mit der sie leben, zu verklären. Auch zeigt Karim Khani jene, die wie der Vater Jamshid, alles verloren haben, nicht nur als traurige Arme, vielmehr lässt er ihnen ihre Geheimnisse und damit ihre Würde.
Sein Roman ist zum Bestseller avanciert und wurde im Februar am Maxim-Gorki-Theater begleitet von vielen positiven Kritiken uraufgeführt.
Die Historikerin Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Neben ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen schreibt Hedwig Richter für verschiedene Zeitungen, darunter die Frankfurter Allgemeine, die Süddeutsche, die taz und Die Zeit.
In dem gerade neuerschienenen Sachbuch mit Co-Autor und Zeit-Journalist Bernd Ulrich „Demokratie und Revolution. Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit.“ widmet sie sich dem aktuellen Thema der Klimagerechtigkeit.
Junge Menschen brechen auf der Straße das Recht und berufen sich dabei auf den Klima-Bescheid des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Lebenden nicht das Recht haben, die Freiheit künftiger Generationen zu halbieren. Die Bundesregierung hält sich nicht an das Pariser Abkommen und stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen.
Es ist ein Widerspruch entstanden zwischen Demokratie und Ökologie, zwischen dem unabwendbaren Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der Demokratie. Hedwig Richter und Bernd Ulrich wollen diesen Widerspruch überwinden und zeigen, wie eine notwendige Revolution zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einhergehen kann mit der notwendigen Verteidigung und Entfaltung der Demokratie. Dazu schauen sie zurück und in die Zukunft. Sie fragen nach der dunklen Seite der Demokratiegeschichte, nach den oft zerstörerischen sozialen und fossilen Bedingungen, unter denen sich unsere Demokratie in Deutschland und anderswo entfaltet hat. Und sie entwerfen eine Zukunft, die auch den kommenden Generationen die Gestaltungsfreiheiten garantieren, die für eine Demokratie essenziell sind.
Der Eintritt ist wie jedes Jahr frei und um Spenden wird gebeten.
Aktuelle Infos unter: https://www.lange-buchnacht.de/2024/
Freundesverein St.-Thomas-Kirche e.V.