Arbeitende Mütter, alte Liebschaften, diverse Sprachen und ein schlafender Perser geistern durch die Texte des Abends. Klang spielt eine elementare Rolle, um das Abwesende zu beschwören. Ein Wort hallt durch das nächste, eine Sprache schlummert in einer anderen. Herkünfte bleiben als untergründige Schwingungen spürbar. An einigen Stellen tropft Schweigen durch die undichten Stellen der Sprache. Loop Station und Klangobjekte kreieren Atmosphären und lassen Textteile durch den Innenhof der Brotfabrik irrlichtern. Durch den Abend führt Alex Bachler.
Die Lesereihe Poets’ Corner ist Teil des poesiefestival berlin und findet vom 5. bis 15. Juli statt. Quer durch die Stadt lesen und performen Berliner Dichter*innen und eröffnen der Poesie temporäre neue Orte.
Thomas Mortesá Hashemi lebt in Berlin und arbeitet als Lehrer für Deutsch und Philosophie an einer Schule im Wedding. Er schreibt Lyrik und engagiert sich in den Bereichen Lyrikvermittlung und Lyrikkritik, u. a. als Mitglied des Netzwerk Lyrik e.V. und mehrmaliger Teilnehmer der Akademie für Lyrikkritik. In seiner Lyrik beschäftigt er sich mit Fragen von Identität und Zugehörigkeit, nah- und fernöstlicher Philosophie und dem Umgang mit Krankheit und Care-Arbeit. Nach einzelnen Veröffentlichungen in Anthologien erscheint im Herbst 2024 sein Debüt im ELIF Verlag.
Inna Krasnoper, geboren in Bashqortostan, ist Dichterin, Künstlerin und literarische Übersetzerin, die seit 2011 in Berlin lebt. Zu ihren Büchern mit russischsprachiger Lyrik gehören »Нитки торчат« (Naht nach außen), veröffentlicht vom Voznesensky Center, und »Дорогой человек« von Novoe Literaturnoe Obozrenie. Zu ihren mehrsprachigen Lyrikbüchern gehören »Over Sight« (Eulalia Books, 2024) und »Sealed« (Black Sunflowers Poetry Press, 2024). Ihre Gedichte auf Deutsch sind in Mosaik und Maintenant erschienen.
Biba Oskar Nass, geboren 1995, lebt in Berlin und schreibt Lyrik und Prosa. Er ist verlegerisch als Herausgeber des queeren Literaturmagazins »Transcodiert« tätig und leitet Schreibworkshops für trans Personen. In seinen Texten setzt er sich mit queerem Leben und trans Geschichte auseinander. Bereits erschienen ist der Prosatext »Blau« bei Sukultur und der Essay »Microdosing Testosteron« im Querverlag.
Felipe Sáez Riquelme, geboren 1986 in Chile, lebt in Berlin, ist Dichter, Performancekünstler und Schriftsteller. In seiner Arbeit nähert er sich der Literatur als Performance und erkundet Stimme und Zuhören als Formen des Schreibens. Er hat das SIESTA-Festival und den gleichnamigen Verlag gegründet. Im Jahr 2023 nahm er an dem Projekt »Vocations« teil, das vom Haus für Poesie kuratiert und koordiniert wurde. Sein Buch »Un año en trece lunas« wird im Laufe dieses Jahres veröffentlicht.
Alex Bachler (sie/ihr) wuchs als Arbeiter*innenkind im tiefsten Ruhrgebiet auf und lebt seit 2012 in Berlin. Sie studiert in Teilzeit Kulturwissenschaft und Gender Studies an der HU Berlin und ist als Buchhändlerin in der Buchhandlung ocelot in Berlin-Mitte tätig. Online schreibt sie für verschiedene Plattformen über Literatur und Popkulturelles.
Die Lesung ist eine Open-Air-Veranstaltung im Hof der Brotfabrik. Bei Regen findet sie in der BrotfabrikGalerie statt.