Gespräch
Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Ingar Solty über »In Stahlgewittern« von Ernst Jünger
»In Stahlgewittern« von Ernst Jünger ist ein literarisches Kriegstagebuch, das nicht allein in Deutschland Klassikerstatus genießt. Geschildert werden Erlebnisse vom Dezember 1914 bis August 1918, womit es es beinahe den gesamten Ersten Weltkrieg umfasst. Während Erich-Maria Remarque in seinem Roman »Im Westen nichts Neues« das furchtbare Elend und das sinnlose Sterben beschreibt, stilisiert Ernst Jünger den Krieg zu einem heroischen Erlebnis und einem maskulinen Abenteuer. Jünger diskriminiert dabei nicht den Feind, sondern lässt vielmehr vermeintlich archaische Prinzipien miteinander kämpfen. Jetzt, da die sogenannte Zeitenwende fortwährend ausgerufen wird und längst auch die Militarisierung der Zivilgesellschaft begonnen hat, ist eine kritische Lektüre von »In Stahlgewittern« dringend erforderlich. Ingar Solty, Experte für Friedens- und Sicherheitspolitik, diskutiert mit Wolfgang M. Schmitt über das streitbare Meisterwerk, das vor allem Linksliberale stets erschaudern ließ. Was hat das Werk zur »Zeitenwende« zu sagen, und warum fürchten sich noch immer so viele vor Ernst Jünger?