Drei Dichter:innen treffen aufeinander, deren Gedichte im Verlag hochroth Heidelberg erschienen. Cristina Gutiérrez Leal (*1988 in Coro) lotet in ihrem autobiographischen Band Salzsäule. (übersetzt von Carolin Callies
und Geraldine Gutiérrez-Wienken) die Untiefen religiöser Erziehung aus, insbesondere die Auswirkungen auf eine Mutter-Tochter-Beziehung. Sie schreibt über Sprachen des Lebewohls und die Entwurzelung der Schulhefte.
Einmal heißt es: „Ich buchstabiere P o e s i e und notiere Hiob.“ Jesús Montoya (*1993 in Mérida) schreibt in seinem Band Trasandínica (übersetzt von Léonce W. Lupette) über „die Stunde da die Spiegel sich enthüllen“,
über die unsichtbaren Ufer der Kindheit und einen Fernseher, der die Einsamkeit eines Siebenjährigen zähmt. Es sind Gedichte über das Erwachsenwerden, und über den Vater, der auf einem schwarzen Motorrad über die lärmende Erde brettert. Léonce W. Lupette (*1986 in Göttingen) legt in dem Band Die Flüchtigkeit im Fossilen Gedichte vor, die er auf Spanisch schrieb und selbst ins Deutsche übersetzte. Die Texte orientieren sich am lateinamerikanischen Neobarock, die argentinische Weine beschreiben. Von aufständischen Erdbeeren ist die Rede, von korallenen Rüben, die schielende Blicke ausschwitzen, und ganz am Ende erklingt ein Akkordmyzel aus Mandschu.
Die Veranstaltung wird spanisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung
von ECHOO Konferenzdolmetschen.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Bergischen
Universität Wuppertal, der Universidade Federal de São Carlos, Brasilien und der Universidade
da Integração Latino-Americana, Brasilien
In Lesung und Gespräch: Cristina Gutiérrez Leal | Léonce W. Lupette | Jesús Montoya
Moderation: Timo Berger