„FRAGEN SIE MICH, ob ich Ihnen vergebe für die Linke auf Kuschelkurs, für die blutsaugerische Rechte, für den unersättlichen Bauch der Mitte“, heißt es im zweiten Gedicht, das Lisette Lombé (geboren 1978 in Namur, Belgien) in ihrer Funktion als Nationaldichterin Belgiens für die Jahre 2024 und 2025 veröffentlichte. Aktivismus und Poesie hängen für Lombé untrennbar zusammen: „Keine Poesie ohne Slam, keine Poesie ohne Engagement, kein Leben ohne Poesie.“ Die Gedichte des mit dem Prix Grenades ausgezeichneten Bands Brûler brûler brûler (Éditions de l’Iconoclaste 2020), der jetzt in deutscher Übersetzung von Odile Kennel unter dem Titel Brennen brennen brennen (Assoziation A 2024) erschienen ist, zeugen davon: In unvermittelten, rasenden Versen thematisiert Lombé Rassismus, Homophobie und sexuelle Gewalt ebenso wie feministische Solidarität und Fahrraddemos, weibliches Begehren und Altern. Die politische und poetische Wucht ihres Schreibens offenbart den Ursprung im Slam und die dringliche Aktualität ihrer Anliegen: „Mein Schreiben richtet sich an die Lebenden, meine Sprache an die letzten Ränge und ihre Wirklichkeit.“
Im Anschluss werden Sie auf ein Glas Wein eingeladen. Anmeldung zwingend erforderlich
Gefördert von der Vertretung von Ostbelgien, der Föderation Wallonie-Brüssel und der
Wallonie in Berlin. Belgische Botschaft, Jägerstraße 52–53, 10117 Berlin
Die Veranstaltung wird französisch-deutsch gedolmetscht.
Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
In Lesung und Gespräch: Lisette Lombé
Moderation: Odile Kennel