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textOUR – Kollektivität & Care: ein poetischer Polylog. das ad hoc meets The Poetry Project

Dienstag, 04. Februar 2025

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Lettrétage e.V. im ACUD Studio

Veteranenstraße 21
10119 Berlin
Tel.: 030 692 45 38
info(at)lettretage.de
http://lettretage.de/

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Eintritt: Frei

Details

Für das erste textOUR Event im neuen Jahr trifft das ad hoc das literarische Dialogprojekt The Poetry Project. Auf Arabisch und Deutsch treten Ali Alzaeem und Jaklin Schilbaya in Resonanz mit dem von Lesung zu Lesung online wachsenden Gedichtgewebe (zu finden unter www. ourtextour.de). Sara
Hauser und Johanna Hühn, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an.

Ali Alzaeems arabischsprachiges Gedicht wird von Sandra Hetzl ins Deutsche übersetzt. Die deutschsprachigen Gedichte der anderen Sprachkünstler:innen übersetzt Sam Zamrik ins Arabische.

Die vier Lyriker*innen teilen ihre Schreiberfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge, das Schreiben in und zwischen Sprachen und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein in kollektiven Strukturen und Projekten den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.

Den Abend moderiert die literarische Übersetzerin, Autorin und Kuratorin Sandra Hetzl.

Dieses Projekt wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Ali Alzaeem ist im syrischen Idlib aufgewachsen, im Sommer 2015 kam er als Jugendlicher mit seiner Familie nach Deutschland. Er schreibt Gedichte, interessiert sich für Politik und Wirtschaft. Er hat in Berlin die Schule fertig gemacht und studiert mittlerweile Logistik.

Jaklin Schilbaya schreibt Lyrik, ist Initiatorin antirassistischer Projekte und als Social Media Managerin sowie Redakteurin tätig. Ihre Schreibkunst begann sie als Ausdruck ihrer Alltagsgedanken, mit dem Ziel, diese in Kunst zu verwandeln und anderen neue Perspektiven zu bieten.

Sara Hauser (* 1986 in Calw) ist Lyrikerin, Literaturvermittlerin und Dozentin für inklusive Deutschdidaktik. In Tübingen und Stockholm studierte sie Philosophie, Jura, Internationale Literaturen und Literarisches Schreiben. Seit 2019 schreibt sie mit jungen Menschen mehrsprachig und kreativ und promoviert seit 2024 zu diesem Themenfeld. Sara ist Teil des Lyrikkollektivs das ad hoc. Ihre Gedichte erschienen u.a. im Jahrbuch der Lyrik und in Stoff aus Luft. www.sara-hauser.com

Johanna Hühn schreibt Lyrik und übersetzt gelegentlich. 2021 erschien „mein körper, der da wäre“ in der Reihe DOCK 11 EXPANDED. Weitere Veröffentlichungen u.a. in BELLA triste, mosaik, Das Narr.

Sandra Hetzl schreibt und übersetzt arabische Gegenwartsliteratur, beispielsweise Werke von Haytham El Wardany, Rasha Abbas, Kadhem Khanjar, Aboud Saeed, Bushra al-Maqtari, Aref Hamza und Assaf Alassaf. Neben Lyrik und Prosa hat sie über zwei Dutzend Theaterstücke ins Deutsche übertragen, unter anderem von Mohammad Al Attar, Mudar Alhaggi, Wael Kaddour und Rabie Mroué. Sie ist die Gründerin von teneleven.org, einem Agenturkollektiv für zeitgenössische arabische Literatur. Gelegentlich arbeitet sie auch als körperlose Stimme.

Sam Zamrik ist queere*r Autor*in, Übersetzer*in und politische*r Bildner*in aus Damaskus, Syrien. Zamrik arbeitete als Bandmanager*in und Songtextschreiber*in im Rahmen der Underground Musikbewegung "New Wave of Syrian Metal". An der Universität Damaskus studierte Zamrik Anglistik und beteiligte sich an der Gründung eines Dichterclubs für englisch verfasste Lyrik, der Studierenden einen geschützten Raum für freien Ausdruck bot. Als Stipendiat*in am Bard College Berlin, erwarb Zamrik einen BA in Politik und Literatur. Veröffentlicht wurden einzelne Texte von der WIR MACHEN DAS-Initiative Weiter Schreiben sowie in verschiedenen deutschen Zeitungen wie taz und Tagesspiegel. Zamriks zweisprachiges Lyrikdebüt »Ich bin nicht« erschien 2022 im Hanser Berlin Verlag, das für die 2023 Lyrikempfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
ausgewählt wurde. Zamrik wurde 2022 mit dem Wunderblock Award ausgezeichnet.

The Poetry Project ist ein innovatives, literarisches Dialogprojekt, das junge Menschen mit Fluchthintergrund dabei begleitet, ihre Erfahrungen in Gedichten auszudrücken. Das Projekt macht sich insbesondere die Gedichtform zunutze, um Gefühle und Geschichten in Versen aufzubewahren. Dinge, die zunächst unsagbar scheinen mögen, werden so in ein kunstvolles Gespräch verwandelt.

das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 10 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv
künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum.

Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.

 

 

Veranstalter