Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes liest die Autorin Anke Mühlig aus ihrem Buch Die runde Zeit:
In dem autofiktiven Roman erinnert sich der hochbetagte Vater an die letzten Kriegswochen. In Todesgefahr desertierte der siebzehnjährige Flakhelfer und stellte damit alles, was er bislang glaubte, alles worauf er vertraute, in Frage. Kurz darauf geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Nur zufällig erfuhr er, dass der Krieg vorbei ist. Mit seinen Kameraden nutzte er einen unbeobachteten Augenblick, um zu fliehen. Die drei Jugendlichen wanderten zu Fuß bei Nacht, um nicht aufgegriffen zu werden, zurück zu ihren Eltern. Ihre Vorgesetzten, zu unantastbaren Leitbildern stilisiert, waren über Nacht verschwunden.
Nun suchen die drei Halt in der ihnen fremd gewordenen Welt. Nie mehr irgendwo einfach mitmachen, wird ihre Devise. Diesen sogenannten Kriegskindern (und -jugendlichen), verdanken wir viel, auch wenn den folgenden Generationen ihr Verhalten, zuweilen unerklärlich geblieben ist. Das Buch gibt Einblick in die spät erzählten Erlebnisse und versucht damit eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen.
Eintritt: frei.
Um Voranmeldung wird gebeten unter Tel.: (030) 90299 2410 oder per Mail an event-bibliothek@ba-sz.berlin.de